Stichwort

Mehr als 1000 ausgediente Schiffe werden pro Jahr verschrottet. Allein im vergangenen Jahr stieg die Zahl der europäischen Schiffe, die an Stränden in Bangladesch, China, Indien und Pakistan entsorgt wurden, um 75 Prozent.

Schiffsrecycling


Die ausgedienten Schiffe enthalten viele wertvolle Metalle, daneben aber auch gefährliche und toxische Stoffe wie Asbest, polychlorierte Biphenyle, Tributylzinn und Ölschlamm. Deshalb muss künftig für europäische Schiffe ein Inventar dieser an Bord befindlichen Gefahrstoffe erstellt werden.

Schiffseigner müssen die nationalen Behörden unterrichten, wenn sie beabsichtigen, ein Schiff zum Abwracken zu überführen. In Zukunft müssen alte, in der EU zugelassene Schiffe in Recyclinganlagen zerlegt werden, die von der EU genehmigt wurden. Diese Anlagen müssen speziellen Anforderungen entsprechen, zertifiziert sein und regelmäßig geprüft werden. Bezahlt werden sollen die Anlagen aus einer Steuer auf das Abwracken von Schiffen.

Bei Missachtung dieser Vorgaben sieht die Verordnung präzise Sanktionen vor. Durch die Initiative der EU, die alle einlaufenden Schiffe unabhängig von der Flagge ins Visier nimmt, würden zirka 30.000 Schiffe betroffen sein.

Schiffe aus EU- und Nicht-EU-Ländern sind durch die Verfügung insofern betroffen, als dass sie ein Bestandsverzeichnis von gefährlichen Stoffen mitführen müssen, sobald sie einen Hafen der EU anlaufen. Maßnahmen zur Durchsetzung, einschließlich von Sanktionen, sollen durch die Mitgliedstaaten festgelegt werden.

Mehr zum Thema
Novelle des ElektroG: Verbände fordern mehr Mut
„So verringert sich der Abfall nicht“
Hündgen liefert PET-Abfälle an Carbios
Umweltministerium legt Novelle des ElektroG vor
Chemisches Recycling: 40 Anlagen in Betrieb, über 100 in Planung
Bauschutt und Co.: Radar und KI helfen beim Container-Management
Hoffnungsschimmer für deutsche Wirtschaft
UN-Umweltchefin sieht Fortschritte auf Weg zu Plastikabkommen
Soex mit neuer Doppelspitze
Erstes öffentliches Gebäude mit Carbonbeton
Tomra wird OMV und Borealis beliefern
Thyssenkrupp Steel verkauft Anteile an Energieunternehmen