Vorstellung auf der CeBIT

Die Papierrecycling-Maschine fürs Büro wird Wirklichkeit. Der Hersteller will die Maschine auf der CeBIT 2017 präsentieren. In Japan soll der Verkauf in Kürze beginnen. Unternehmen können damit künftig ihr eigenes Recyclingpapier herstellen.

Papierrecycling im Büro


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Papierrecycling-Maschine PaperLab, Foto: Epson

Vor gut einem Jahr hat der Technologiekonzern Epson seine Entwicklung erstmals bekanntgegeben. Nun wird er seine Papierrecycling-Maschine PaperLab auf der IT-Fachmesse CeBIT 2017 vorstellen. Die Neuentwicklung zerfasert Dokumente und produziert daraus neues Papier. Ausgangsmaterial ist gewöhnliches Kopierpapier im A3- und A4-Format.

Wie der Konzern mitteilt, können Unternehmen, die ein PaperLab integrieren, eigenständig Papier in verschiedenen Größen, Stärken, Typen und Farben – von klassischem Büropapier bis hin zu Visitenkarten – produzieren. Die Maschine erzeuge das erste neue Blatt Papier in ungefähr drei Minuten, nachdem es mit Altpapier befüllt und der Prozess gestartet wurde. Das System kann laut Epson etwa 14 DIN-A4 Seiten pro Minute und 6.720 „neue“ Blätter an einem Acht-Stunden-Tag herstellen.

Für das PaperLab hat Epson die so genannte Trocken-Faser-Technologie (Dry Fiber Technology) entwickelt. Diese besteht aus insgesamt drei separaten Schritten:

  • Zerfasern (Fiberizing): Mithilfe eines konventionellen Verfahrens wird das Altpapier in lange, dünne Fasern umgewandelt. Dieser Prozess zerstöre sofort und vollständig vertrauliche Dokumente. Da das PaperLab nicht mit Wasser arbeitet, seien keine gesonderten Wasserleitungen erforderlich. Dies wiederum erlaube eine einfache Installation in einem Büro oder im Service- sowie Versorgungsbereich.
  • Binden (Binding): Dem zerfaserten Material können laut Epson eine Vielzahl von unterschiedlichen Bindemitteln zugeführt werden, um die Bindungsstärke oder Weißheitsgrad des Papiers zu erhöhen sowie die Farbe, Duft, Flammbeständigkeit oder andere Eigenschaften zu erzielen, die vorher eingestellt wurden.
  • Formen (Forming): Anwender hätten die volle Kontrolle über die Dichte, Dicke und Größe des Papiers. Sie seien in der Lage, sowohl Standard-Büropapier im Format A4 oder A3 als auch dickeres Papier etwa für Visitenkarten zu produzieren.

„Das PaperLab ermöglicht das Recycling direkt im Büro auf Basis eines Trockenverfahrens und versetzt Unternehmen in die Lage ein eigenes Ökosystem zu schaffen, das die CO2-Emissionen deutlich reduziert“, erklärt Minori Usui, Präsident von Epson. „Das System senkt die Kosten für die Recyclinglogistik, zerstört vertrauliche Dokumente sicher und im Vergleich zum herkömmlichen Recyclingprozess wird der Wasserverbrauch erheblich verringert. Der gesamte logistische Aufwand hinter dem alt-gewohnten Recyclingprozess muss neu gedacht werden.“

Der Verkaufsstart des PaperLab für den japanischen Markt sei in Kürze geplant. Der Vertrieb in anderen Ländern steht laut Epson noch nicht fest.

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