Höhere Sortiertiefe

In Oberösterreich soll die angeblich modernste LVP-Sortieranlage Europas entstehen. Dahinter stehen die drei Partner ARA, Bernegger und der Grüne Punkt. Sie wollen mit einer hohen Sortiertiefe punkten.

Baubeginn für LVP-Sortieranlage in Oberösterreich


In Ennshafen (Oberösterreich) hat der Bau der neuen LVP-Sortieranlage begonnen. Die drei Partner Altstoff Recycling Austria AG (ARA), Bernegger und der Grüne Punkt wollen dort eine Sortierkapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr errichten. Damit würde die Anlage 50 Prozent der österreichischen Sortierkapazität für Leichtverpackungen aus Kunststoff und Metall abdecken.

Geplant ist, die Anlage Anfang 2024 in Betrieb zu nehmen. Dann soll sie für Kunststoffverpackungen eine Sortiertiefe von 80 Prozent erreichen – deutlich mehr als die aktuelle Sortiertiefe von 58 Prozent, die in bestehenden österreichischen Sortieranlagen vorherrsche, wie die drei Partner erklären.

„Die adaptierten Recyclingziele des EU-Kreislaufwirtschaftspakets erfordern eine grundlegende Steigerung der Sammlung sowie eine signifikante Verbesserung der Sortiertiefe“, erklärt ARA-Vorstand Martin Prieler. Österreich muss bis 2025 die Recyclingquote bei Kunststoffverpackungen von aktuell 25 Prozent auf 50 Prozent verdoppeln.

(v. l.): Martin Prieler (ARA), Landeshauptmann Thomas Stelzer, Kurt Bernegger (Bernegger), Vizekanzler Werner Kogler, Laurent Auguste (Grüner Punkt) | Foto: Wakolbinger

Die neue Sortieranlage wird mit einer Nahinfrarotsensorik ausgestattet und soll die Materialien voll digitalisiert aufbereiten. Dabei soll auch künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen. Insgesamt sollen die Sensoren 20 verschiedene Abfallfraktionen erkennen, analysieren und sortenrein trennen. Die Energieversorgung wird über eigene Photovoltaikanagen und andere nachhaltige Energieträger erfolgen.

320°/re

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