Elektronikgeräte

Mit Prämien oder Pfandsystem sollen Verbraucher sollen gebracht werden, ihre alten Elektronikgeräte zurückzugeben. Die EU-Kommission will dafür entsprechende finanzielle Anreize setzen. Das Ziel: mehr Reparaturen und mehr Recycling.

Mehr Kreislaufwirtschaft: EU-Kommission will finanzielle Anreize setzen


Die EU-Kommission will Verbraucher mit finanziellen Anreizen zur Rückgabe alter Elektronikgeräte bewegen. Denkbar seien Geldprämien oder Pfandsysteme, teilte die Brüsseler Behörde am Freitag mit. Damit soll erreicht werden, dass funktionsfähige oder kaputte Geräte, die oft in den Schubladen der Verbraucher liegen, weiterverkauft, wiederverwendet oder repariert werden können.

Finanziert werden sollen die Anreize aus staatlichen Mitteln oder durch verpflichtende Anforderungen an die Betreiber von Rücknahmesystemen. Neben finanziellen Anreizen spricht sich die Kommission zum Beispiel für Partnerschaften zwischen Wiederverwendungsorganisationen und Betreibern von Rücknahmesystemen aus. Beispielsweise könnten vorfrankierte Umschläge für die Verbraucher zur Rückgabe ihrer ungenutzten Geräte die Nutzung von Postdiensten erhöhen. Sammelstellen für alte Handys und Co. sollten besser sichtbar und komfortabler gestaltet werden.

Grafik: picture alliance/dpa-Infografik

Die verstärkte Wiederverwendung und das Recycling von kleinen Elektronikgeräten würden den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft unterstützen, begründet die Kommission ihre Initiative. Außerdem würde dies zur Versorgungssicherheit bei kritischen Rohstoffen und Energie beitragen und die strategische Autonomie der EU stärken. Aus Mobiltelefonen lassen sich beispielsweise Gold, Kupfer und Nickel gewinnen.

Die Sammelquote für kleine Elektronikgeräte wie Smartphones, Tablets, Laptops und deren Ladekabel ist nach wie vor niedrig. Bei Mobiltelefonen liegt die Sammelquote nach Angaben der Kommission unter fünf Prozent. In den Haushalten der EU gibt es schätzungsweise 700 Millionen ungenutzte Mobiltelefone.

320°/dpa/re

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