Marktbericht

In dieser Woche gab es erneut nur kleine Preisveränderungen am NE-Metallschrottmarkt. Am besten verlief es für Weichbleischrott. Auch den Metallpreisen an der Londoner Metallbörse LME fehlt eine klare Richtung. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise ohne Schwung


Am Metallschrottmarkt in Deutschland herrscht preislich gesehen eine Flaute. Am stärksten trifft das auf Kupfer- und Aluminiumschrott zu. Dessen Preise blieben gegenüber der Vorwoche nahezu stabil. Wie die aktuelle Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) ebenfalls zeigt, gab es die stärkste Preisbewegung für Weichbleischrott und Altzinkschrott.

  • Die Erlöspreise für Weichbleischrott stiegen gegenüber der Vorwoche um 60 bis 90 Euro. Aktuell (17. Oktober) reicht die Preisspanne von 1.590 und 1.680 Euro frei Empfänger.
  • Gefallen sind die Preise für Altzinkschrott. Aktuell gelten Preise zwischen 1.730 und 1.810 Euro je Tonne. Das sind 40 Euro weniger als in der Vorwoche.
  • Etwas nachgegeben haben auch die Preise für Nickelschrott. V2A büßte 20 bis 30 Euro je Tonne ein, bei V4A gaben die Preise um 10 bis 20 Euro nach.
  • Nahezu unverändert sind die Preise für Kupfer- und Aluminiumschrott. Kam es für einzelne Sorten doch zu Preisveränderungen, dann nur im Bereich von 10 bis 20 Euro je Tonne.

Entwicklung der Metallpreise an der LME:

Die Metallnotierungen an der Londoner Metallbörse (LME) entwickelten sich ebenfalls stabil. Auch dort zeigte sich, dass Blei zu den Gewinnern der Woche zählt. Auch Zinn konnte leicht zulegen:

  • Der Dreimonatspreis für Blei verbesserte sich gegenüber der Vorwoche um rund 4,5 Prozent. Am 17. Oktober lag der Dreimonatspreis bei 2.026 US-Dollar je Tonne.
  • Nach oben ging es auch für den Dreimonatspreis von Zinn, der aktuell bei 19.200 US-Dollar je Tonne liegt.
  • Alle anderen Metallpreise gaben leicht nach. Den stärksten Rückgang verzeichnet Nickel. Dessen Dreimonatspreis ist im Wochenvergleich um rund 3 Prozent gefallen.

Die aktuellen Konjunkturbedingungen:

Nach der Bundesregierung hat auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) seine Konjunkturprognose gesenkt. „Die Sorgen werden größer“, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung der DIHK-Herbstumfrage. Für 2018 reduzierte der DIHK seine Wachstumsprognose von 2,2 Prozent auf 1,8 Prozent.

Die Bundesregierung und führende Forschungsinstitute hatten ihre Erwartungen zuvor bereits heruntergeschraubt. Vor allem der Export büßt an Schubkraft ein. Der DIHK wie auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erneuerten ihre Forderung nach einer Unternehmens-Steuerreform.

Es sei „überfällig“, Steuern zu senken, sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang am Dienstag in Berlin. „Die Steuerlast ist auf ein Rekordhoch gestiegen. Auch Unternehmen zahlen mehr Steuern als je zuvor.“ Langfristig werde sich Deutschland keine höhere Steuerbelastung als andere Staaten leisten können.

Lang sagte, es werde der Situation überhaupt nicht gerecht, dass in Deutschland bisher eine Reaktion ausbleibe. „Angesichts weltweit wachsender politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit muss die Politik handeln.“

Die Wirtschaft fordert seit langem Entlastungen, auch unter Verweis auf die Senkung von Unternehmenssteuern in den USA und anderen Ländern. Dies gefährde die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte Milliarden-Entlastungen für Firmen vorgeschlagen. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte die Pläne aber abgelehnt.

 

© 320°/dpa | 18.10.2018

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