Nachhaltige Produkte
Produkte, die in der EU verkauft werden, sollen langlebiger und umweltfreundlicher werden. Das sieht die Ökodesign-Verordnung vor, die das Europäische Parlament verabschiedet hat. Teil der Verordnung sind auch digitale Produktpässe und ein Vernichtungsverbot.
EU-Parlament stimmt Ökodesign-Verordnung zu
Das Europäische Parlament hat am Dienstag über die Ökodesign-Verordnung abgestimmt. Die Verordnung wurde mit 455 Ja-Stimmen, 99 Nein-Stimmen und 54 Enthaltungen angenommen. Ziel der Verordnung ist es, Produkte während ihres gesamten Lebenszyklus umweltfreundlicher zu gestalten.
Die Verordnung sieht vor, dass Produkte langlebiger, zuverlässiger und besser wiederverwendbar sowie leichter zu reparieren und zu recyceln sind. Außerdem sollen sie weniger Ressourcen, Energie und Wasser verbrauchen. „Es geht darum, dass Produkte von Anfang an so gestaltet werden, dass sie eine möglichst geringe Umweltbelastung haben“, erklärte ein Sprecher des Parlaments.
Konkrete Produktanforderungen wird die Europäische Kommission durch sogenanntes Sekundärrecht festlegen. Ein erster Arbeitsplan der Kommission soll sich auf Produktgruppen wie Eisen, Stahl, Aluminium, Textilien, Möbel, Reifen, Waschmittel, Farben, Schmiermittel und Chemikalien konzentrieren.
Vernichtungsverbot und digitaler Produktpass
Ein wesentliches Element der Verordnung ist das Vernichtungsverbot für nicht verkaufte Kleidung und Schuhe, das zwei Jahre nach Inkrafttreten in Kraft treten soll. In Zukunft kann die EU-Kommission die Liste der Produkte, für die das Vernichtungsverbot gilt, noch erweitern.
Außerdem führt die Verordnung digitale Produktpässe ein. Diese sollen den Verbrauchern helfen, fundierte Kaufentscheidungen zu treffen, indem sie wichtige Informationen zu jedem Produkt leicht zugänglich machen. Ein von der Kommission betriebenes öffentliches Webportal wird die Suche und den Vergleich dieser Informationen ermöglichen.
Bevor die Verordnung vollständig in Kraft treten kann, ist noch die Zustimmung der EU-Mitgliedstaaten erforderlich. Es wird jedoch erwartet, dass diese Zustimmung nur noch Formsache ist.
