Geschäftszahlen für zweites Quartal

Gestiegener Umsatz, höherer Nettogewinn: Der Entsorgungskonzern Befesa kann mit dem zweiten Quartal des Jahres mehr als zufrieden sein. Treiber ist das gute Geschäft mit aufbereiteten Aluminiumabfällen. Aber auch der hohe Zinkpreis spielt eine wesentliche Rolle.

Befesa meldet Ergebnissprung


Die international agierende Befesa Gruppe konnte im Zeitraum April, Mai und Juni den Gewinn deutlich steigern. Über alle Unternehmenssparten lag das Ergebnis nach Steuern bei rund 8,26 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Umsätze stiegen auf 211 Millionen Euro – ein Zuwachs von 36,6 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2014.

Hauptverantwortlich für das gute Konzernergebnis ist der Bereich Aluminum (Abfälle aus der Aluminiumproduktion). Dort kletterte der Umsatz um 47,4 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2014. Insgesamt wurden 140,1 Millionen Euro erlöst.

Laut Geschäftsbericht ist der Umsatzanstieg vor allem auf das hohe Preisniveau für Sekundär-Aluminiumlegierungen (plus 15 Prozent) zurückzuführen. Einen wesentlichen Beitrag leistete auch das neue Schmelzwerk in Bernburg (Sachsen-Anhalt), das im Dezember 2014 in Betrieb ging. Dort wurden 124.588 Tonnen Salzschlacke/verbrauchte Tiegelauskleidungen aus der Aluminiumproduktion verwertet. Das entspricht einem Anstieg um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Insgesamt wurden in Bernburg 53.667 Tonnen Sekundär-Aluminiumlegierungen produziert – ein Plus von 63 Prozent gegenüber April, Mai und Juni 2014.

Gut liefen auch die Geschäfte im Bereich IES (industrial environmental services). Der Gewinn wurde in diesem Bereich hauptsächlich durch den Erwerb des Unternehmens Grupo Solarca generiert. Befesa hatte den weltweit agierenden Anbieter industrieller chemischer Reinigungsdienste im Mai erworben. Gleichzeitig seien im zweiten Quartal mehr industrielle Abfälle recycelt worden. Unterm Strich verzeichnete Befesa ein Umsatzplus von 45,3 Prozent verglichen mit dem 2. Vorjahresquartal. Der Umsatz notierte bei 41,4 Millionen Euro.

Hoher Zinkpreis, starker Umsatz

Weniger zufrieden dürfte der Konzern mit der Unternehmensparte Steel (Stahlwerkstäube) gewesen sein. Hier stieg zwar der Umsatz um 17 Prozent auf 52,9 Millionen Euro. Aber das lag vor allem am hohen Durchschnittspreis für Zink an der Londoner Metallbörse: Der Preis pro Tonne Zink kletterte gegenüber dem zweiten Vorjahresquartal um satte 31 Prozent auf 1.988 Euro. Die eingesetzten Mengen an zinkhaltigen Stahlwerkstäuben erhöhten sich hingegen kaum. Gegenüber dem zweiten Quartal 2014 konnte nur ein Plus von 0,8 Prozent ausgewiesen werden. Insgesamt verarbeitete Befesa 136.916 Tonnen im zweiten Quartal 2015.

Ähnlich ist das Bild für die eingesetzten Mengen an Edelstahlstäuben. Laut Geschäftsbericht wurden 27.881 Tonnen verarbeitet. Das bedeutet ein Plus von 9,2 Prozent im Vergleich zu April bis Juni 2014. Der Umsatz erhöhte sich von 10,5 Millionen Euro auf 13 Millionen Euro (plus 24,2 Prozent).

Die Aufbereitung von Stäuben aus der Stahl- und Edelstahlindustrie fasst Befesa in einer eigenen Unternehmenseinheit namens ‚Zinc’ noch einmal zusammen. Dazu gehören auch zwei Anlagen in Spanien, die Reststoffe aus der Verzinkungsindustrie recyceln. Produktionszahlen weist der Konzern hierfür aber nicht aus. Den Umsatz für diese Einheit beziffert Befesa mit 71,1 Millionen Euro. Das ist ein Plus gegenüber dem zweiten Quartal 2014 von 19,2 Prozent.

Aussichten bis Jahresende

Unterm Strich blickt Geschäftsführer Javier Molina auf ein starkes zweites Quartal 2015 zurück. In den restlichen Monaten dieses Jahres will er vor allem Befesa Zinc stärken. So sollen auf dem südkoreanischen Markt Kapazitäten ausgebaut werden. In der Türkei soll die Unternehmenssparte sichtbarer werden. Das könnte sich vor allem hinsichtlich des Erwerbs von Stahlwerkstäuben lohnen.

Im Bereich Aluminum will Molina die Anlage in Bernburg voranbringen. Bis Jahresende soll sie mit voller Auslastung laufen. Derzeit werden 75 Prozent der Kapazitäten genutzt.

Schließlich rechnet der Geschäftsführer im Bereich IES mit organischem Wachstum durch die vollständige Integration von Grupo Solarca. Aber auch anorganisches Wachstum sei eingeplant, speziell durch den Ausbau des Servicegeschäfts.

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