Tonnen werden verteilt

Anfang Dezember beginnt die Stadt Hamm mit der Verteilung der neuen Wertstofftonnen. Mit der Sammlung selbst wird im neuen Jahr begonnen. Noch arbeitet der Abfallwirtschaftsbetrieb Hamm mit Plangrößen.

Hamm führt Wertstofftonne ein


Die Zeiten des Gelben Sacks in Hamm sind bald vorbei. Anfang Dezember beginnt die Verteilung der neuen Wertstofftonnen. „Innerhalb von drei bis vier Wochen soll die Verteilung von insgesamt ca. 47.000 Tonnen und 3.000 Containern abgeschlossen sein“, erklärt Reinhard Bartsch, Betriebsleiter des Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetriebes Hamm (ASH). „Die Abfuhrtermine stehen fest und sind bereits im Abfuhrkalender enthalten, den jeder Haushalt im Dezember erhält. Die vorbereitenden und wichtigsten Planungen sind damit abgeschlossen.“

Mit der Sammlung der Stoffe über die Wertstofftonne wird ab 2016 begonnen. Privathaushalte können dann neben den bisherigen Verpackungen für den Gelben Sack auch andere Abfälle aus Kunststoff und Metallen entsorgen. Elektro-Kleingeräte können nicht mehr in der Wertstofftonne erfasst werden.

„Das Problem ist, dass sich Kabel von Elektro-Geräten in Förderbändern der Sortieranlage verfangen können und hierdurch Störungen oder Stillstand verursachen“, erläutert Bartsch. Bei kabellosen Geräten bestehe zudem die Gefahr, dass E-Geräte mit Lithium-Batterien in die Wertstofftonne gelangen.

Erfahrungswert von durchschnittlich 60 Liter

Für die Verkaufsverpackungen mit dem Grünen Punkt, die fast drei Viertel des Gewichtes, aber über 90 Prozent des Volumens in den Wertstoffbehältern ausmachen, sind die dualen Systeme zuständig. „Der ASH fungiert für diese Sammlung als Vertragspartner. Die Behältergrößen von 240 und 1.100 Liter und der Abfuhrrhythmus sind in einer Abstimmungsvereinbarung mit den dualen Systemen geregelt. Da haben wir keine Wahlmöglichkeit. 120- oder auch 360- und 660-Liter-Tonnen wie im Versuchsgebiet können wir nicht mehr anbieten“, erläutert Bartsch weiter.

Für private Haushalte wird ein Erfahrungswert zugrunde gelegt, der bei durchschnittlich 60 Liter pro Einwohner in vier Wochen liegt. Damit ist eine 240 Liter-Wertstofftonne für vier Bewohner vorgesehen. „Das ist eine erste Planungs-Größe“, sagt Bartsch. „Wir haben aber pro Grundstück mit einem Haushalt eine Wertstofftonne eingeplant – unabhängig davon, ob dort ein oder fünf Einwohner gemeldet sind. Denn jeder Haushalt muss die Möglichkeit zur Sammlung haben. Für fünf Einwohner in zwei Haushalten dagegen haben wir bereits zwei Wertstofftonnen eingeplant. Wir wissen nicht, ob sich die beiden Haushalte eine Tonne teilen möchten, was natürlich grundsätzlich möglich ist. In diesen Fällen sollten sich die Grundstückseigentümer rechtzeitig an den ASH wenden.“

Keine Plandaten für Gewerbebetriebe

Bei Gewerbebetrieben sei die Zuordnung nicht wie bei einer privaten Nutzung planbar. „Da gibt es viel mehr zu berücksichtigen“, betont Bartsch. „Die Mengen sind unter anderem abhängig von der Branche und der Anzahl der Mitarbeiter. Dazu liegen keine ausreichenden Plandaten vor, so dass wir bei dem Anschluss von Gewerbebetrieben auf deren Mitteilungen angewiesen sind.“ Außerdem dürften Gewerbebetriebe die Wertstoffbehälter nur für lizenzierte Verkaufsverpackungen im Rahmen des dualen Systems nutzen. Für Folien, Bänder oder ähnliche Transport- oder Umverpackungen sei die Wertstofftonne bei Gewerbebetrieben nicht vorgesehen.

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