Umfrage über Mitarbeiterzufriedenheit

Wer glaubt, er müsse nur genug Gehalt bezahlen, dann wird der Mitarbeiter schon zufrieden sein, täuscht sich. Von Bedeutung sind ganz andere Faktoren, wie eine neue Studie herausgefunden hat.

Jobwechsel? Kommt auf den Kollegen an


Die gute Nachricht zuerst: Die Mehrheit der Mitarbeiter in Deutschland hat keinen Grund, über den Job zu klagen. Nach einer Studie der Technologiekonzerne Dell und Intel ist die überwiegende Zahl der Beschäftigten (89 Prozent) zufrieden beziehungsweise sehr zufrieden mit ihren Jobs.

Befragt wurden 400 Vollzeit-Mitarbeiter in kleinen, mittleren und großen Unternehmen. Dabei gab ein Drittel der Mitarbeiter an, dass die Beziehung zu den Kollegen der wichtigste Faktor für die eigene Zufriedenheit ist. Dahinter folgt der Inhalt der Tätigkeit (26 Prozent) und die Work-Life-Balance (22 Prozent). Die Höhe des Gehalts ist nur für 15 Prozent der Befragten ausschlaggebend.

Kaum Bedarf nach Homeoffice

Eine große Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland (72 Prozent) bevorzugt die direkte Kommunikation mit Kollegen – „Face to Face“. Kapp drei Viertel meinen zudem, persönliche Beziehungen seien entscheidend für eine gute Zusammenarbeit; nur 9 Prozent nennen hier die technische Ausstattung der Arbeitsplätze als zentralen Faktor. Dementsprechend glaubt mehr als die Hälfte der Deutschen (51 Prozent) nicht daran, dass die Face-to-Face-Kommunikation in Zukunft obsolet wird.

So mag sich auch erklären, dass 53 Prozent der Befragten meinen, sie könnten am besten an einem klassischen Büroarbeitsplatz arbeiten. Nur 14 Prozent bevorzugen den Arbeitsplatz zuhause. Ein Drittel der Befragten glaubt, dass es im Homeoffice schwieriger ist, Arbeit und Privatleben zu trennen. Ein weiteres Drittel ist der Meinung, mit Homeoffice sei es schwieriger, die Beziehungen zu den Kollegen aufrechtzuerhalten.

Deutlich wird aus der Umfrage auch, dass die Beschäftigten Wert auf eine Trennung von Arbeit und Privatleben legen: Zwar betrachten 65 Prozent der Befragten die Arbeit als wesentlichen Teil ihrer Persönlichkeit und nur 35 Prozent sagen, sie würden lediglich arbeiten, um ihre Rechnungen bezahlen zu können. Dennoch meinen 69 Prozent, „das Leben“ beginne erst nach der Arbeit. Mit dieser Ansicht liegen die Beschäftigten in Deutschland gleichauf mit ihren Kollegen in Großbritannien; für Beschäftigte in Frankreich (46 Prozent) und Südafrika (56 Prozent) ergaben sich hier deutlich niedrigere Werte.

Jüngere legen Wert auf Technik

Mit der am Arbeitsplatz verfügbaren Technologie ist ein große Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland zufrieden (83 Prozent). Dennoch ist ein signifikanter Anteil von 20 Prozent bereit, den Arbeitsplatz zu wechseln, wenn die technische Ausstattung nicht den persönlichen Erwartungen entspricht. Vor allem jüngere Mitarbeiter in der Altersgruppe von 18 bis 34 Jahren legen Wert auf zeitgemäße Technologie am Arbeitsplatz. Von ihnen würden 31 Prozent den Job wegen unzureichender Technikausstattung wechseln, bei den über 34-Jährigen sind es dagegen nur 15 Prozent.

Die von den Beschäftigten am Arbeitsplatz hauptsächlich verwendeten Technologien sind E-Mail (76 Prozent), Desktop-PC (71 Prozent), Notebook (37 Prozent), Tablet (15 Prozent), Festnetzanschluss (77 Prozent) und das Smartphone (36 Prozent). Relativ weit zurück bleiben hier Cloud-Dienste (26 Prozent) und Video Conferencing (31 Prozent).


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