Behandlung von Hausmüll

Das Unternehmen Redwave errichtet derzeit in der Provinz Jiangsu eine mechanisch-biologische Abfallaufbereitungsanlage. Der Betriebsstart soll noch in diesem Jahr erfolgen. Eine zweite MBA soll im kommenden Jahr hinzukommen.

Redwave will MBA in China bis Jahresende fertigstellen


Die Firma Redwave will bis Ende des Jahres den Bau einer MBA in Lianyungang in der chinesischen Provinz Jiangsu abschließen. Der österreichisch-deutsche Anlagenbauer hatte den Auftrag bereits Ende 2015 erhalten. Die Anlage soll pro Jahr rund 274.000 Tonnen Hausmüll zu Ersatzbrennstoffen aufbereiten.

Auftraggeber für die MBA ist die China Jinjiang Environment Holding. Mit Hilfe der MBA soll der Heizwert des Inputmaterials erhöht und die Feuchte von derzeit etwa 50 Prozent auf maximal 30 Prozent reduziert werden, erklärt Redwave. Hausmüll in China hat einen hohen Organikanteil und ist also sehr feucht. Daraus resultiert ein Heizwert im Bereich von 3 bis 6,7 Megajoule je Kilogramm (MJ/kg). Zum Vergleich: In Europa liegt der Wert zwischen 9 und 11 MJ/kg.

Prozess kann individuell geregelt werden

Das Anlagenkonzept sieht vor, dass der Abfall von einem Tiefbunker mit einem vollautomatisch betriebenen Kran dem Vorzerkleinerer zugeführt und geshreddert wird. Anschließend werden die Metalle via Überbandmagneten abgetrennt und das Material in einen Zwischenbunker gefördert. Danach transportiert ein vollautomatischer Kran den Abfall zu einer der insgesamt 18 Trocknungsboxen.

Dort wird Umgebungsluft oder Umluft zugegeben und die Box mit einer selbsttragenden, wärmeisolierten Abdeckung verschlossen. Damit kann der aerob biologische Prozess beginnen. Im weiteren Verlauf erhitzt sich der Abfall, so dass das entstehende Wasser zu Wasserdampf und mit der Boxenabluft abgeführt wird.

„Der Prozess kann in jeder Box individuell geregelt werden“, sagt Tim van Heeswijk, zuständig für den Vertrieb bei Redwave. So komme es zu einer effizienten und gleichbleibenden Trocknung. Zudem könnten relevante Daten, wie Volumenstrom von Frischluft und Umluft sowie die Temperaturkurven, in Echtzeit analysiert und geregelt werden.

Nach der biologischen Trocknung durchläuft der Hausmüll verschiedene mechanische Aufbereitungsschritte: Dazu zählen Siebung, Windsichtung, Zerkleinerung, Metallabscheidung und optische Sortierung mit NIR-Geräten. Im Ergebnis entsteht ein homogener, hochwertiger Ersatzbrennstoff, so van Heeswijk. Durch die Behandlung in der MBA erhöhe sich der Heizwert auf 12 bis 14 MJ/kg.

Neben dieser MBA hat Redwave noch eine weitere Anlage in Planung: Die zweite MBA wird ebenfalls in der Provinz Jiangsu errichtet. Sie wird eine Kapazität von 657.000 Jahrestonnen haben und soll 2018 in Betrieb gehen.

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