Ergebnislose Verhandlungen der dualen Systeme

Die Verhandlungen der Systembetreiber um Markt- und Kostenanteile stagnieren. Eine Lösung ist nicht in Sicht. BellandVision ist noch bereit, einige Zeit zu verhandeln. Dann will das Unternehmen Konsequenzen ziehen.

BellandVision stellt Ultimatum


BellandVision spricht im Streit um die dualen Entsorgungssysteme ein Ultimatum aus. Sollten sich die zehn dualen Systeme nicht bis zum 30. April über die Finanzierung der Verpackungsentsorgung für das Jahr 2014 einigen, werde BellandVision „ohne weitere Kompromisse reagieren“.

Wie die Reaktion genau aussehen wird, lässt BellandVision-Geschäftsführer Thomas Mehl im Ungefähren. „Für unser Haus gibt es auch nicht die Alternative, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, sondern nur rechtsstaatliche Mittel“, erklärt er. Das Ergebnis der bisherigen Gespräche sei enttäuschend, gleichwohl habe er die Hoffnung auf eine Einigung noch nicht aufgegeben.

Die dualen Systeme verhandeln seit vielen Wochen um die Verteilung von Marktanteilen und Entsorgungskosten. Vom Ergebnis der bisherigen Gespräche zeigt sich Mehl enttäuscht. Er kritisiert vor allem das Verhalten einiger Anbieter im dualen System, ihre Mengenanteile künstlich niedrig zu rechnen, was für andere Anbieter wiederum einen höheren Marktanteil und dadurch einen höheren Anteil an den gesamten Entsorgungskosten bedeutet. „Es kann nicht sein, dass man als ehrliches System am Ende der Dumme ist und mit Mehrkosten in zweistelliger Millionenhöhe belastet wird“, so  Mehl.

BellandVision sei nicht weiter bereit, duale Mengenanteile und deren Kosten von anderen Systembetreibern zu übernehmen, stellte Mehl klar. Nachdem im 2. Quartal einige Wettbewerber nochmals ihre dualen Mengen zu Lasten anderer dramatisch reduzierten, hatte BellandVision seinen im Vorfeld  ausgesprochenen Vorbehalt realisiert. Deshalb und weil DSD die Clearingverträge im Vorfeld gekündigt hat, fand bisher für das 2. Quartal auch kein gültiges Clearing statt. „Wenn sich jetzt keiner bewegt, hätte dies möglicherweise eine selbstzerstörerische Wirkung“, warnt Mehl.

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