Gutachten bestätigt

Die Gemeinde Altach will im Streit mit Loacker Recycling zunächst auf eine Anzeige verzichten. Die Messergebnisse des Umweltinstituts liegen inzwischen vor.

Loacker Recycling unterschreitet Grenzwerte


Im Streit zwischen der österreichischen Gemeinde Altach und dem Recyclingbetrieb Loacker scheint zumindest kurzzeitig ein wenig Ruhe einzukehren. Gottfried Brändle, Bürgermeister von Altach, hatte dem Unternehmen mit Sitz in der Nachbargemeinde Götzis mehrfach unterstellt, dass über die Abluft des Shredders Schwermetalle und Quecksilber in die Luft gelangen würden. Medienwirksam hatte der Politiker mehrfach die Einstellung des Shredderbetriebs gefordert und eine Anzeige in Erwägung gezogen. In einer Anfrage vom 26. März forderte der Bürgermeister von der Abteilung für Abfallwirtschaft des Landes eine erneute Überprüfung des Recyclingunternehmens. Diese fiel nun zugunsten von Loacker aus.

„Die mehrseitige, auf den gewonnenen Erkenntnissen des Umweltinstituts basierende Stellungnahme des Landes bestätigt nun, was die Verantwortlichen von Loacker bereits im Vorfeld stets versicherten: dass Loacker Recycling einschlägige Richt- und Grenzwerte deutlich unterschreitet“, heißt es vonseiten Loackers. Harald Dreher von der Abteilung Abfallwirtschaft des Landes verwies in der Stellungnahme auf das engmaschige Kontrollsystem. Auch das verwendete Waschwasser zur Abluftreinigung sei für Anwohner und Mitarbeiter unbedenklich. In den angrenzenden Wohngebieten würden die Richt- und Grenzwerte deutlich unterschritten.

„In allen Aspekten, wie Luft-, Boden- und Wasserqualität, sind die Werte ausgezeichnet“, sagt Marco Ortner, Leiter Qualität, Sicherheit & Umwelt bei Loacker Recycling. „Eine Desorption von Schwermetallen oder Staubpartikeln aus dem Waschwasser in die Abluft der Shredder-Anlage schließt der lufthygienische Amtssachverständige praktisch aus.“

Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse plant Brändle, zunächst von einer Anzeige abzusehen. Finale Ruhe ist in dem Streit aber noch nicht eingekehrt. Nach einem Bericht des ORF verweist Brändle nun auf weitere Untersuchungen und verlangt weiterhin die Einstellung des Shredderbetriebs. Nun möchte der Politiker Nachbarschaftsrechte geltend machen: Der Betrieb finde seiner Meinung nach zu nahe an Wohnsiedlungen statt. „Loacker arbeitet professionell, leider äußern sich Bürgermeister und Anrainer immer wieder sehr unbedacht“, kommentiert Loacker-Sprecher Martin Dechant, die scheinbare Endlos-Geschichte.

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