Stahlproduktion im März

Die Elektrostahlproduktion zeigt im März deutlich nach unten. Auch die Produktion von Oxygenstahl ist leicht rückläufig. Trotzdem sind die Auftragsbücher der Stahlindustrie gut gefüllt.

Elektrostahl-Produktion im Minus


Die Elektrostahlproduktion in Deutschland war im März stark rückläufig. Nach den Zahlen der Wirtschaftsvereinigung Stahl wurden 1,180 Millionen Tonnen Elektrostahl hergestellt – ein Minus von 7,9 Prozent gegenüber März 2014. Insgesamt wurden im ersten Quartal des Jahres 3,345 Millionen Tonnen Elektrostahl produziert, was ein Gesamtminus von 1,0 Prozent bedeutet.

Nach unten zeigen auch die Produktionszahlen für die integrierten Stahlwerke. Im März sank die Produktion von Oxygenstahl im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,8 Prozent auf 2,691 Millionen Tonnen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres belief sich die Gesamtproduktion somit auf 7,717 Millionen Tonnen und liegt 2,4 Prozent unter dem Niveau von 2014.

Elektrostahlproduktion Mrz 2015Für die Rohstahlproduktion hat die Wirtschaftsvereinigung Stahl bereits die Daten für April erhoben. Demnach wurden in Deutschland 3,642 Millionen Tonnen Rohstahl erzeugt. Das bedeutet einen Rückgang um 1,9 Prozent gegenüber April 2014. Legt man die Produktionszahlen für die ersten 4 Monate dieses Jahres zugrunde, zeigt sich ein Minus von 2,0 Prozent.

Höhere Auftragsbestände

Dennoch ist die Wirtschaftsvereinigung Stahl für die kommenden Monate positiv gestimmt. Grund ist unter anderem die verbesserte Auftragslage zu Jahresbeginn. So haben sich die Auftragseingänge für Walzstahl das fünfte Quartal in Folge erhöht, berichtet die Wirtschaftsvereinigung. Vor allem aber konnten die Gesamt-Auftragsbestände im März um 3,9 Prozent gegenüber Vorjahresmonat zulegen. Sie erreichten mit 8,4 Millionen Tonnen ein Drei-Jahres-Hoch.

Gut entwickelt sich vor allem die Auslandsnachfrage. Insbesondere Länder der EU-28 haben im ersten Quartal mit 3,108 Millionen Tonnen 8,1 Prozent mehr Stahl als im Vorjahresquartal nachgefragt. Laut Wirtschaftsvereinigung konnte damit das höchste Niveau seit Winter 2008 erreicht werden.

Mit der Inlandsnachfrage sieht es indes nicht ganz so rosig aus. Insgesamt wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres 6,094 Millionen Tonnen Stahl nachgefragt. Das entspricht einem Minus von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im geglätteten Verlauf sieht die WV Stahl aber eine Stabilisierung der Nachfrage. Mit Blick auf die jüngsten Daten sei ein starker Aufschwung zwar nicht in Sicht, eine weitere moderate Verbesserung der konjunkturellen Rahmenbedingungen jedoch wahrscheinlich.

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