Quartalsergebnisse

Der Kunststoffhersteller Borealis hat seine Zahlen für das zweite Quartal präsentiert. Trotz gesunkenen Umsatzes und Gewinns bezeichnet das Unternehmen die vergangenen drei Monate als solide. Im Halbjahresvergleich konnte der Kunststoffhersteller zulegen.

Umsatz- und Gewinnrückgang bei Borealis


Wie aus den Geschäftszahlen hervorgeht, erlöste Borealis im zweiten Quartal 2016 rund 1,8 Milliarden Euro. Das waren knapp 520 Millionen weniger als im Vorjahresquartal. Der Nettogewinn sank leicht von 351 auf 309 Millionen Euro. Über das gesamte erste Halbjahr gesehen konnte der Kunststoffhersteller seinen Nettogewinn steigern – von 489 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2015 auf 564 Millionen Euro in diesem Halbjahr.

Starkes Polyolefin-Geschäft

Grund für das schlechtere Ergebnis im zweiten Quartal war laut Borealis das schwächere Basischemikaliengeschäft. Der Markt habe eine untypische Düngemittelsaison mit niedriger Nachfrage und sinkenden Preisen erlebt. Demgegenüber sorgte das Polyolefin-Geschäft für äußerst starke Gewinnspannen, so das Unternehmen. Das sei den hervorragenden betrieblichen Aktivitäten bei Borouge geschuldet.

Das Joint-Venture von Borealis und der Abu Dhabi National Oil Company, einem der weltweit größten Erdöl-Unternehmen, hat den dritten Anlagenkomplex in Abu Dhabi vollständig in Betrieb genommen. Damit hat Borouge seine Produktionskapazität auf 4,5 Millionen Tonnen gesteigert. Borouge sei nun der größte integrierte Polyolefin-Komplex der Welt. Gemeinsam verfügen Borealis und Borouge über eine Polyolefin-Produktionskapazität von acht Millionen Tonnen pro Jahr.

Weniger Schulden ermöglichen Investitionen

Gleichzeitig ging laut Bilanz die Nettoverschuldung im zweiten Quartal 2016 um 245 Millionen Euro zurück. Zum Ende des aktuellen Quartals lag die Verschuldungsquote bei 17 Prozent. Am Ende des zweiten Quartals 2015 lag sie noch bei 31 Prozent.

Das eingesparte Geld kann das Unternehmen gut gebrauchen. Im Juni kündigte Borealis an, 40 Millionen Euro am Standort im finnischen Porvoo investieren zu wollen. Damit sollen die Effizienz der Dampfspaltungsanlage verbessert sowie die Produktionskapazitäten für Propylen und Crude C4 ausgeweitet werden. Darüber hinaus hat der Kunststoffhersteller zum 1. Juli die beiden deutschen Kunststoff-Recyclingfirmen mtm plastics und mtm compact übernommen. Insgesamt erwartet Borealis für das dritte Quartal 2016 ein solides Ergebnis.


 

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Borealis ist nach eigenen Angaben ein führender Anbieter innovativer Lösungen in den Bereichen Polyolefine, Basischemikalien und Pflanzennährstoffe. Der Kunststoffhersteller mit Sitz in Wien beschäftigt rund 6.500 Mitarbeiter und ist weltweit in über 120 Ländern tätig. Im vergangenen Jahr erlöste das Unternehmen 7,7 Milliarden Euro und verzeichnete einen Nettogewinn von 988 Millionen Euro.

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