Neue Rezeptur

In Zusammenarbeit mit ExxonMobil Chemical hat Interseroh eine neue Generation von Procyclen entwickelt. Der veränderte Recyclingkunststoff soll über eine deutlich höhere Schlagfestigkeit verfügen. Das macht ihn insbesondere für Anwendungen im Logistikbereich interessant.

Höhere Schlagfestigkeit für Interserohs Procyclen


Interseroh hat für seinen Recyclingkunststoff Procyclen eine neue Rezeptur entwickelt. Die neuen Zutaten bestehen aus speziellen Additiven von ExxonMobil Chemical. Dadurch bekomme das Recompound aus Post-Consumer-Abfällen eine deutlich höhere Schlagfestigkeit, wie das Kölner Unternehmen erklärt. Diese führe insbesondere bei Raumtemperatur zu einer stärkeren Belastbarkeit.

„Procyclen dieser neuesten Generation eignet sich insbesondere für Produkte im Logistikbereich, die einer starken wiederkehrenden Belastung ausgesetzt sind“, erläutert Manica Ulcnik-Krump, Leiterin des Interseroh-Geschäftsbereichs Recycled-Resource. Es gebe bereits erste Anwendungen für das mit Exxon-Additiven versetze Procyclen. Dieses werde in Mehrwegkisten und -paletten in verschiedenen Bereichen des Supply-Chain-Managements eingesetzt.

Die von ExxonMobil Chemical entwickelten Vistamaxx-Performance-Polymere basieren auf Propylen. Sie sollen eine Modifizierung der Schlagfestigkeit wie auch der Fließfähigkeit und Elastizität des Materials in jedem vom Kunden gewünschten Maße ermöglichen. Der Einsatz dieser Polymere war bislang Neuware-Produkten aus Primärrohstoffen vorbehalten. In der neuen Procyclen-Generation kommen sie nun erstmals im Bereich des Kunststoffrecyclings zum Einsatz.

Rezeptur im Interseroh-Kompetenzzentrum entwickelt

Die neue Procyclen-Rezeptur hat Interseroh in seinem Kompetenzzentrum für Recyclingkunststoffe im slowenischen Maribor entwickelt. In diesem Kompetenzzentrum bündelt der Umweltdienstleister seine Forschungs- und Entwicklungs-Aktivitäten im Bereich Kunststoffrecycling.

Die Recyclingkunststoffe stellt Interseroh in einem eigens entwickelten Verfahren her. Das sogenannte Recycled-Resource-Verfahren basiert laut Interseroh auf einem komplexen Upcycling-Prozess: Auf die umfassende Hightech-Sortierung folge das Recompounding, bestehend aus Extrusion, Restabilisierung und Wiederaufbau der molekularen Struktur. Dazu komme noch eine chemische Modifizierung unter Zugabe von Additiven, um die vom Kunden gewünschten Kunststoffeigenschaften zu erzielen.

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