Verpackungsfolien

Der Kunststoffrecycler APK will mit seinem lösemittelbasierten Aufbereitungsprozess auch mehrschichtige PE/PA6-Verpackungsfolien recyceln. Er kooperiert dafür mit DSM – einem Polymerhersteller für Verpackungen. [ Video ]

Multi-Layer-Verpackungen: APK kooperiert mit DSM


Wie APK mitteilt, wird das Recyclingunternehmen mit dem international tätigen Konzern DSM zusammenarbeiten. Ziel der Kooperation sei das Recycling von mehrschichtigen PE/PA6-Verpackungsfolien mithilfe des APK-Verfahrens Newcycling. Mit konventionellen Verfahren könnten solche mehrschichtigen Verpackungsfolien nicht recycelt werden.

Das Newcycling-Verfahren ist eine lösemittelbasierte physikalische Separationstechnologie, die es ermöglicht, aus komplexen gemischten Kunststoffabfällen und Multi-Layer-Verbunden wieder hochwertige Regranulate zu gewinnen. Mithilfe der Technologie lassen sich spezifische physikalische und chemische Eigenschaften verschiedener Polymertypen trennen und hochreine Kunststoffe gewinnen. „Die Regranulate, die aus mehrschichtigen PE/PA6-Verpackungsabfällen erzeugt werden, können wieder in anspruchsvollen flexiblen Verpackungen eingesetzt werden, was dem Ziel einer Kreislaufwirtschaft entgegenkommt“, erklärt Florian Riedl, Leiter Business Development bei APK.

Kommerzielle Anlage geplant

Wie APK erläutert, bestehen viele Multi-Layer-Barrierefolien für Lebensmittelverpackungen aus einer Kombination von PE und PA6. Dabei wirkt PE als Barriere für Feuchtigkeit und PA6 als Barriere für Sauerstoff. Auf diese Weise wird die Haltbarkeit des verpackten Lebensmittels erheblich verlängert.

Eine solche Verpackung nur mit einer PE-Folie herzustellen, sei nicht möglich, da die Schichtdicken zur Erzielung ausreichender Barriereeigenschaften zu hoch werden würden. Deshalb benötige man PA6, denn der Zusatz von PA6 in der Multi-Layer-Lösung reduziere die Gesamtschichtdicke signifikant und verbessere die mechanische Stabilität der Folie. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass die Verpackungsfolien während des Transports und der Logistik aufreißen und die Inhalte verderben. Folglich reduziere die Multi-Layer-Lösung auch das Aufkommen an Lebensmittelabfällen und erreiche somit eine wesentlich bessere CO2-Bilanz in der Lebenszyklusanalyse.

Bislang verfügt APK nur über eine Pilotanlage mit der Newcycling-Technologie. Die Anlage steht am Firmensitz in Merseburg (Sachsen-Anhalt). Wie der Recycler ankündigt, werde er aber im vierten Quartal dieses Jahres die erste kommerzielle Newcycling-Anlage in Betrieb nehmen. Hinter APK stehen die Beteiligungsgesellschaften MIG Fonds und AT Newtec. Der APK-Vorstand setzt sich aus Vorstandssprecher Klaus Wohnig und Mike Kaina, Vorstand Produktion & Technik, zusammen.


Video: Funktionale Lebensmittelverpackungen von DSM

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

 

© 320° | 24.07.2018
Mehr zum Thema
Neuer Schwalbe-Schlauch mit 91 Prozent Recyclinganteil
Grannex startet Regelbetrieb mit neuem Kunststoffrecyclingverfahren
Bundesrat fordert Recyclinginitiative für Matratzen
Pommesgabel als Vorreiter: Plastikfreie Alternative für Festivalgastronomie
Wo einst Kohle war, soll die Kreislaufwirtschaft erblühen
Chemisches Recycling: GreenDot und Agilyx wollen kooperieren
Ein Meer aus Müll: Unterwegs am „dreckigsten Fluss der Welt“