Regierungsbeschluss

Nun sagt auch Österreich den Plastiktüten den Kampf an: Ab 2020 sollen die Tüten verboten werden. Außerdem sollen die Plastikverpackungen reduziert werden.

Auch Österreich will Plastiktüten verbieten


Die rechtskonservative Regierung in Österreich will von 2020 an sämtliche Plastiktüten verbieten. Davon betroffen seien alle Kunststofftüten mit Griff oder Griffloch, teilte das zuständige Nachhaltigkeitsministerium am Mittwoch in Wien mit.

Österreich sei nach Frankreich und Italien das dritte EU-Land, das ein solches Komplettverbot in Angriff nehme, sagte die zuständige Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). „Es gibt genug Alternativen zur Plastiktüte.“ Schwere und stabile Kunststofftaschen, wie sie etwa bei Möbelmärkten verkauft würden, seien von den Verbotsplänen ausgenommen, da diese in der Regel mehrfach verwendet würden.

Laut dem dortigen Umweltministerium sind in Österreich jährlich rund 430 Millionen Plastiktüten allein über den Lebensmittelhandel im Umlauf. Das entspreche bis zu 7.000 Tonnen Plastikmüll pro Jahr. Besonders viel Müll erzeugten dünne Plastiktüten, wie sie etwa für den Einkauf von Obst und Gemüse in Supermärkten auslägen, erklärte ein Ministeriumssprecher.

Ergänzend zum Plastiktüten-Verbot plant die österreichische Regierung eine Reduktion von Plastikverpackungen in der Höhe von 20 bis 25 Prozent. „Damit wollen wir weitere 60.000 Tonnen Plastik vermeiden“, so Köstinger. Ebenso soll ab 2020 ein Verbot für die Beimengung von Mikroplastik in Kosmetik- oder Reinigungsprodukten kommen, sofern es davor keine europäische Lösung dafür gibt.

 

© 320°/dpa | 05.12.2018

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