Konzernumbau

Thyssenkrupp hat das Edelstahlwerk AST in Italien verkauft. Neuer Eigentümer ist das italienische Unternehmen Arvedi. Jetzt sollen „signifikante Investitionen“ folgen.

Thyssenkrupp verkauft Edelstahlwerk in Italien


Thyssenkrupp setzt den Konzernumbau mit dem Verkauf seines Edelstahlwerks im italienischen Terni fort. Käufer ist das italienische Unternehmen Arvedi, wie Thyssenkrupp am Donnerstag mitteilte.

Arvedi hat nach Angaben von Thyssenkrupp „signifikante Investitionen“ für AST angekündigt. Der neue Eigentümer, der bisher nicht im Edelstahlgeschäft tätig ist, werde die gesamte AST-Gruppe mit rund 2.700 Mitarbeitern übernehmen. Zugleich prüfe Thyssenkrupp, eine Minderheitsbeteiligung an der AST-Gruppe zu behalten. Darüber werde bis zum Ende des Verkaufsprozesses verhandelt.

Thyssenkrupp bezeichnete den Verkauf als weiteren Meilenstein bei der Neuausrichtung des Konzerns. Die AST-Gruppe war der bisher größte Brocken auf der Verkaufsliste des Essener Traditionskonzerns. „Wir arbeiten unsere Prioritäten ab und machen weitere Fortschritte bei unserem Umbau von Thyssenkrupp“, sagte Konzernchefin Martina Merz. Zuvor hatte Thyssenkrupp bereits das Geschäft mit Maschinen und Anlagen für den Bergbau und weitere nicht mehr zum Kerngeschäft gehörende Unternehmensteile verkauft. Die Schließung eines Grobblechwerks in Duisburg soll bis Ende Oktober abgeschlossen sein.

Das 1994 von Krupp übernommene Edelstahlwerk in Terni gehört seit 2001 komplett zu Thyssenkrupp. Mit der Sanierung des Unternehmens hatten sich die Essener seit Jahren schwergetan. Gegen einen Stellenabbau gab es in Italien heftige Proteste. Auch Papst Franziskus hatte den Konzern für die Sparpläne kritisiert.

AST hat im Geschäftsjahr 2019/2020 einen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro erzielt. Der Verkauf solle im ersten Halbjahr 2022 abgeschlossen werden. Über den Kaufpreis ist Stillschweigen vereinbart worden. Der Thyssenkrupp-Aufsichtsrat und die Kartellbehörden müssen noch zustimmen.

320°/dpa

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