Baustoffrecycling

Im Nordwesten Deutschlands entsteht ein Baustoffrecycler mit großen Plänen. Die beiden Firmen Hagedorn und IK Umwelt wollen gemeinsam ihre produzierten Recyclingbaustoffe verdoppeln.

Hagedorn und IK Umwelt verschmelzen Entsorgungssparten


Das neu gegründete Unternehmen trägt den Namen „HIK Umwelt“ und dürfte ein großer Player auf dem Markt für Recyclingbaustoffe werden. Beide zusammen transportieren pro Jahr rund 6 Millionen Tonnen Bauabfall und produzieren nach eigenen Angaben rund 2,5 Millionen Tonnen Recyclingbaustoffe. Dafür betreiben sie elf Standorte und beschäftigen zusammen über 2.000 Mitarbeitende.

Erklärtes Ziel der Partner ist der Ausbau der Kreislaufwirtschaft im Bausektor, angefangen beim Abbruch über die Entsorgung bis zur Aufbereitung und zum Handel mit Ersatzbaustoffen. Binnen „weniger Jahre“ wollen sie die Herstellung von Recyclingbaustoffen auf jährlich 5 Millionen Tonnen verdoppeln, teilen die beiden Unternehmen mit.

Gemeinsame Geschäftsführung

Hagedorn hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 440 Millionen Euro erzielt und gehört nach eigenen Angaben zu den vier größten Abbruchunternehmen weltweit. Zu Hagedorns Portfolio gehören zudem die Bereiche Flächenrevitalisierung und Nutzungskonzepte, der Tiefbau und die Erstellung von industriellen Außenanlagen sowie Schwerlastlogistik. IK Umwelt hat als Containerdienst angefangen und sich inzwischen zu einem Dienstleister für Entsorgungs-, Versorgungs- und Containerlogistik mit einem Umsatz von zuletzt 74 Millionen Euro entwickelt.

„Die Baubranche steht vor ihrem größten Umbruch“, meint Thomas Hagedorn, geschäftsführender Gesellschafter der Hagedorn Gruppe.  „An Kreislaufwirtschaft und klugem Stoffstrommanagement führt ökonomisch und ökologisch kein Weg mehr vorbei.“ Beide Unternehmen verweisen auf Prognosen, wonach das Wachstum der Kreislaufwirtschaft am Bau bei jährlich 12 Prozent liegen werde.

Von links nach rechts: Alfred Winkelmann, Leiter der Sparte Entsorgung der Hagedorn Unternehmensgruppe, Mirco Illian, Inhaber und Geschäftsführer der IK Umwelt und Thomas Hagedorn, geschäftsführender Gesellschafter der Hagedorn Unternehmensgruppe | Foto: Hagedorn

Von den rund 230 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfällen, die jährlich in Deutschland anfallen, werden über 90 Prozent verwertet, meist aber zur Verfüllung oder als Einsatzmaterial in Deponien. Pro Jahr verbauen Unternehmen in Deutschland über 500 Millionen Tonnen mineralische Baurohstoffe, erklären Hagedorn und IK Umwelt. Nur 13 Prozent der eingesetzten Baustoffe bestünden aus Recyclingmaterial. 

Die neue Firma HIK Umwelt wird IK-Geschäftsführer Mirco Illian gemeinsam mit Alfred Winkelmann, Leiter der Sparte Entsorgung bei Hagedorn, führen.

320°/sr

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