Schrotthandel

Wer den Weg zum Schrottplatz scheut, kann in bestimmten Ballungsgebieten auch die ScrapBees rufen. Die bieten einen Abholservice für Schrott an. Für Privatkunden ist der Service kostenlos. Für Gewerbekunden gibt es Servicepakete.

Abholservice für Metallschrott expandiert


Online kann man heute fast alles bekommen. Die Idee des Start-ups ScrapBees ist es, so gut wie alles auch online loszuwerden – vorausgesetzt, es handelt sich um Schrott. Bisher bieten die ScrapBees ihren mobilen und digitalen Schrotthandel in Nordrhein-Westfalen, Frankfurt am Main, Hamburg und Stuttgart an. Mit Berlin-Brandenburg kommt nun die fünfte Metropolregion hinzu.

„Letztes Jahr konnten wir bereits mehr als 3.000 Tonnen Altmetall sammeln“, sagt Florian Kriependorf, Co-Gründer des Unternehmens. „Durch die neue Metropolregion erwarten wir gerade im Geschäftskundenbereich ein starkes Wachstum.“

Neben Gewerbekunden holt das Unternehmen auch bei Privatkunden alles ab, was mit Metall zu tun hat: von alten Stangen, Rohren über Heizkessel, Garagentore bis hin zu alten Fahrrädern, Töpfen oder Pfannen. Tabu sind neben Elektroschrott auch Sperrmüll wie Möbel aus Holz oder andere Fremdmaterialien und Gefahrstoffe wie Asbest und radioaktiver Abfall.

Für wertvolle Materialien gibt es eine Gutschrift

Ein Abholtermin kann über verschiedene Kanäle vereinbart werden: Das geht über ein Online-Formular auf der Webseite, via E-Mail oder WhatsApp. „Sie müssen uns nur mitteilen, welchen Metallschrott Sie haben und was das ungefähr wiegt“, wie es auf der Webseite heißt. In der Regel sei eine Abholung kurzfristig am nächsten Tag möglich. In Ausnahmefällen könne es zwei bis drei Tage dauern.

Für Privathaushalte ist der Abholservice kostenlos. Die Mitarbeiter würden das gesammelte Metall aus dem Haus holen und direkt vor der Haustür nach Metallqualitäten sortieren. Das Ganze wird digital erfasst, anschließend wird der Metallschrott sortenrein getrennt zum nächstgelegenen Entsorgungsfachbetrieb oder Altmetallhändler gefahren.

Für wertvolle Materialien erhält der Kunde eine digitale Gutschrift, verspricht das Start-up. Dabei orientiere es sich am aktuellen Marktpreis. Die ScrapBees weisen allerdings darauf hin, dass die Schrottabholer nicht die gleichen Preise wie stationäre Schrottplätze anbieten könnten, da die Anfahrtskosten des Dienstes gedeckt werden müssten.

Umsatz von einer Million

Für Gewerbekunden wie beispielsweise Handwerksbetriebe bietet der mobile Schrottplatz spezielle Servicepakete an. Diese beinhalten nicht nur die reine Schrottabholung, sondern zusätzliche Dienstleistungen vor Ort. Dazu gehören zum Beispiel die Anlieferung neuer Anlagen und der Abtransport alter Anlagen.

„Unsere Mitarbeiter schleppen alte Rohre oder Heizkessel aus den Kellern und helfen auch beim Tragen der neuen Anlagen“, erklärt Mitgründer Thilo Hamm. Die Unternehmen könnten sich eines transparenten Recyclings sicher sein – von der Terminvereinbarung über die Abholung bis zur fachgerechten Entsorgung werde alles digital dokumentiert.

Das 2020 gegründete Start-up arbeitet eigenen Angaben mit über 250 Handwerksbetrieben zusammen. Daneben bestehe auch eine Kooperation mit dem Heizungshersteller Vaillant. Im Jahr 2022 hat das Unternehmen einen Umsatz von knapp 1 Million Euro generiert. Insgesamt wurden bisher rund 25.000 Abholungen realisiert.

320°/mk

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