Plastikmüll als Rohstoff

Der zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt hat ein neues Schuhkonzept entwickelt. Die Idee: Ein Schuh, der fast komplett aus Plastikmüll aus dem Meer besteht. Das Konzept soll in diesem Jahr in Serie gehen.

Adidas will Sportschuhe aus Meeresplastik herstellen


Adidas plant, noch in diesem Jahr Schuhe und Sportkleidung aus Plastikabfällen aus dem Meer in die Läden zu bringen. Das berichtete das Handelsblatt am vergangenen Freitag. Bereits Ende Juni 2015 hatte der Sportartikelhersteller den Prototypen eines neuartigen Schuhs auf der UN-Klimakonferenz (COP21) in New York präsentiert.

Demnach soll das Obermaterial des Schuhs aus aufbereiteten Plastikabfällen aus dem Meer gefertigt werden. Die Zwischensohle soll aus im 3D-Druck gefertigten Polyamid bestehen, das ebenfalls aus dem Meer stammt. Für die Umsetzung hat Adidas eine Kooperation mit der gemeinnützigen, US-amerikanischen Organisation ‚Parley for the Oceans‘ vereinbart.

„Es geht darum, Recycling-Materialien zu entwickeln, die dieselbe Qualität haben wie neue Rohstoffe“ sagte Frank Henke, Manager für Sozial- und Umweltfragen bei Adidas, dem Handelsblatt. Wann Schuhe und Sportkleidung im Handel erhältlich sind, ist nicht bekannt. Die Herzogenauracher denken indes schon ein Schritt weiter: Henke zufolge wolle Adidas mit mehreren Partnern, unter anderem dem Chemiekonzern BASF, daran forschen, Materialien zu entwickeln, mit dem sich Sportartikel endlos wiederverwerten lassen.

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