Geschäftszahlen des ersten Quartals

Der belgische Materialtechnologie-Konzern Umicore verbucht für das 1. Quartal 2016 ein starkes Wachstum in den Geschäftsbereichen Automotive Catalysts und Rechargeable Battery. Nur die Recyclingsparte schwächelt nach wie vor: Der Umsatz ging abermals zurück.

Umicore: Umsatzminus in der Recyclingsparte


Der Umsatz des Materialtechnologiekonzerns Umicore stieg im 1. Quartal 2016 um 1 Prozent. Während die Geschäftsbereiche Automotive Catalysts und Rechargeable Battery Materials relativ stark abschnitten, gab der Umsatz der Recyclingsparte um 8 Prozent im Vergleich zum 1. Quartal 2015 nach. Verantwortlich seien niedrige Metallpreise und eine unzureichende Nachfrage, teilt Umicore mit.

Aufgrund der niedrigeren Metallpreise lag der Umsatz im Bereich Precious Metals Refining – einer der vier Bereiche der Recyclingsparte – unter dem Vorjahreswert. Die Auswirkungen der Niedrigpreise konnte laut Umicore zu einem gewissen Teil durch Anfang 2015 vereinbarte Verträge aufgefangen werden. Bei den Spot-Preisen für Spezialmetalle ist eine solche Absicherung jedoch nicht möglich, was erhebliche Auswirkungen auf die Margen hatte.

Trotz einer höheren Durchsatzrate waren die verarbeiteten Volumina im Bereich Precious Metals Refining etwas niedriger als im Vergleichszeitraum. Der Grund hierfür war eine geplante Wartung des Schmelzofens Hoboken. Der Ausbau von Hoboken läuft aber weiter und soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Die Versorgung mit komplexen Materialien aus der Nichteisenmetall- und Verhüttungsindustrie blieb laut Umicore auf stabilem Niveau. Die Verarbeitung von End-of-Life-Materialien sei aktuell vom starken Wettbewerbsdruck geprägt.

Etwas höhere Schmucknachfrage

Auch der Bereich Jewellery & Industrial Metals – ein weiterer Bereich der Recyclingsparte – verzeichnet einen Umsatzrückgang. Diese sei die Folge geringerer Einnahmen aus dem Verkauf von Investitions-bezogenen Produkten, erklärt Umicore. Die Nachfrage nach industriellen Anwendungen und Schmuck sei insgesamt etwas höher ausgefallen als im Vorjahreszeitraum.

Im Bereich Platinum Engineering Metals verzeichnet Umicore ebenfalls geringere Einnahmen, was auf Verzögerungen bei Kundenprojekten im Bereich der Katalysatoren zurückzuführen sei. Die Auftragseingänge aus der Glasindustrie seien etwas höher ausgefallen.

Umicore erwartet auf Basis des 1. Quartals und bei gleichbleibenden Marktbedingungen am Jahresende ein um Sondereinflüsse bereinigtes EBIT zwischen 335 und 360 Millionen Euro. Das Unternehmen geht weiterhin von einem starken Wachstum der Geschäftsbereiche Automotive Catalysts und Rechargeable Battery Materials aus, was die Auswirkungen niedriger Metallpreise bei den Recyclingaktivitäten kompensieren werde.

 

320°/db

Mehr zum Thema
Thyssenkrupp Steel verkauft Anteile an Energieunternehmen
Tarifstreit bei SRW spitzt sich weiter zu
Neue Kennzeichnung für CO2-armen Stahl
100 Prozent recycelte Edelmetalle: Umicore führt „Nexyclus“ ein
Mehr Rezyklate, weniger Plastik: Was Apple bislang erreicht hat
Wird die Energie- und Antriebswende ausgebremst?
Batteriepaket der Raumstation ISS schlägt in Wohnhaus ein
Neue Marke: Heraeus bietet Produkte aus recycelten Edelmetallen an
Einweg-E-Zigarette mit abnehmbarem Akku
Kreislaufwirtschaft: Deutschland und China vereinbaren Aktionsplan
Der längste Streik in der Geschichte der IG Metall
Thyssenkrupp kündigt Abbau von Stahlkapazitäten an