Mehr Ablagerungsfläche

Weil die ursprüngliche Deponie voll ist, planen die Verantwortlichen des Landkreises Havel einen zweiten Abschnitt. Abgelagert werden sollen Reststoffe aus der mechanisch-biologischen Behandlung. Derzeit wird über die Baugenehmigung entschieden.

Deponie Schwanebeck soll erweitert werden


Im Frühjahr 2017 könnte die Deponie Schwanebeck, rund eine Autostunde westlich von Berlin gelegen, vergrößert werden. Über einen entsprechenden Antrag berät aktuell der Kreistag des Havellandkreises. Hintergrund ist, dass die alte DKII-Deponie bis dahin ihr Limit erreicht haben wird.

„Seit 1996 haben wir hier 155.000 Tonnen Abfälle abgelagert“, sagt Henning Kellner, Kreisumweltderzenent. Das seien hauptsächlich inerte Reststoffe aus der mechanisch-biologischen Behandlung gewesen. Zu DDR-Zeiten wurde nochmals mindestens doppelt so viel Abfall deponiert.

Betreiber der Deponie und der MBA in Schwanebeck ist die Abfallbehandlungsgesellschaft Havelland (abh), eine hundertprozentige Tochter des Landkreises. Sie bereitet jährlich circa 28.000 Tonnen Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle der rund 155.000 Einwohner im Havellandkreis auf. Davon werden etwa 20.000 Tonnen deponiert.

Der zweite Abschnitt soll nun eine Kapazität von 90.000 Tonnen haben und bis zum Jahr 2021 Abfälle aufnehmen können. Ursprünglich waren gut 150.000 Tonnen vorgesehen. Der Ausbau wird Kellner zufolge etwas mehr als eine Million Euro kosten. „Wir haben das durchgerechnet und es ist die wirtschaftlichste Lösung“, so Kellner.

Den Restabfall nach der mechanisch-biologischen Behandlung woanders hinzubringen, hätte höhere Transportkosten zur Folge gehabt, ist Kellner überzeugt. Die nächstgelegene Deponie Vorketzin der Märkischen Entsorgungsanlagen-Betriebsgesellschaft Potsdam (Meab) liegt 30 Kilometer entfernt. Zudem bestehe ein günstiger Annahmevertrag mit mit der Abfallverbrenner EEW Energy from Waste in Premnitz.

Reicht der neue Abschnitt nicht aus, sind bereits zwei weitere Ausbaustufen planrechtlich genehmigt. Allerdings ist fraglich, ob die Deponie Schwanebeck überhaupt so lange bestehen bleibt. Die Entscheidung hierüber wird 2020 getroffen. Dann wird eine Kreisgebietsreform die Abfallwege eventuell neu regeln.

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