Aktuelle Preise

Von 200 Euro auf 4.000 Euro und mehr: Die Entsorgung von HBCD-haltigen Abfällen kommt Bauherren teuer zu stehen. Bis zu 240 Millionen schätzt der BDE die jährlichen Gesamtkosten. Der Verband fordert, Konsequenzen zu ziehen.

HBCD-Entsorgung: Verbrennungspreise bis zu 4.000 Euro


Der private Entsorgerverband BDE sieht große finanzielle Belastungen auf die Bauherren zukommen. „Nach unseren Schätzungen droht den Bauherren in Deutschland eine jährliche Mehrbelastung von bis zu 240 Millionen Euro im Jahr, wenn sich nichts ändert“, sagt BDE-Präsident Peter Kurth. „Immerhin sprechen wir von bis zu 60.000 Tonnen Dämmstoffabfällen im Jahr und Verbrennungspreisen von bis zu 4.000 Euro pro Tonne – teilweise wurden sogar noch deutlich höhere Preise berichtet.“

Zum Vergleich verweist der BDE auf das Preisniveau vor Inkrafttreten der Regelung. Vor dem 1. Oktober hätten die Preise für Baumischabfall, in den auch Dämmstoffplatten hineingemischt werden durften, bei bei rund 200 Euro pro Tonne gelegen.

Kurth erneuerte seine Forderung, dass die Einstufung HBCD-haltiger Dämmstoffe als gefährlicher Abfall vom Bundesrat rückgängig gemacht werden müsse: „Die Länder müssen unbedingt dem Vorschlag des Bundesumweltministeriums folgen und im Bundesrat eine Entschließung zur Änderung der Abfallverzeichnisverordnung verabschieden.“

Ein Vorbild könnte Kurth zufolge Österreich sein. Dort gelten entsprechende Abfälle nicht als gefährlich. Ebenso wichtig sei aber auch, dass es in Deutschland nicht zu einem gesetzgeberischen Flickenteppich kommt: Wenn jedes Bundesland seine eigene Regelung einführen würde, kämen erhebliche Logistik-Kosten auf die Unternehmen zu, warnt der BDE-Präsident.

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