Geschäftsjahr 2017/18

Der Hamburger Metallkonzern Aurubis meldet gute Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Sowohl Umsatz als auch Ergebnis haben sich verbessert. Dazu beigetragen hat auch die gute Performance des Recyclingbereichs.

Aurubis zieht positive Jahresbilanz


Der Hamburger Metallkonzern Aurubis hat die Erwartungen erfüllt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/18 hat der Konzern ein operatives Ergebnis von 329 Millionen Euro erzielt. Das bedeutet ein Plus von über 10 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis.

Auch bei Umsatz und EBIT konnte sich der Hamburger Konzern verbessern. Laut Geschäftsbericht hat Aurubis 11.040 Millionen Euro erzielt. Das entspricht einer Steigerung von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (11.694 Millionen Euro). Das EBIT ist um 8 Prozent auf 332 Millionen Euro geklettert.

Wie der Konzern erklärt, hat sich vor allem ein höherer Konzentratdurchsatz positiv auf das Ergebnis ausgewirkt. Zudem habe das Unternehmen von deutlich gestiegenen Raffinierlöhnen bei Altkupfer bei gleichzeitig gutem Angebot profitieren können. Nur der schwächere US-Dollar sowie ungeplante Wartungsstillstände an den Standorten Hamburg und Pirdop hätten kurz vor Ende des Geschäftsjahres das Ergebnis belastet.

Segment MRP steigert operatives Ergebnis

Von diesem insgesamt guten Marktumfeld konnte auch der Geschäftsbereich Metal Refining & Processing (MRP) profitieren. Wie Aurubis berichtet, erzielte das Segment im Geschäftsjahr ein operatives Ergebnis von 353 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung um annähernd 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (337 Millionen Euro).

Die Gesamtumsatzerlöse hätten sich auf 10.407 Millionen Euro belaufen. Das ist ein Plus von etwa 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (9.866 Millionen Euro). Den Umsatzanstieg führt das Unternehmen im Wesentlichen auf höhere Kupferpreise zurück.

Zufrieden zeigt sich Aurubis auch hinsichtlich der Raffinierlöhne für Altkupfer, Blisterkupfer und andere Recyclingstoffe. Somit hätten die europäischen Raffinierlöhne für Altkupfer weiterhin auf einem vergleichsweise hohen Niveau gelegen. Davon hätten die beiden Recyclingstandorte des Unternehmens in Lünen und im belgischen Olen profitiert.

Harter Wettbewerb bei komplexen Recyclingmaterialien

Auch was die Versorgung der Anlagen mit Alt- und Blisterkupfer angeht, kann der Konzern offenbar nicht klagen. In Summe lag der konzernweite Einsatz von Alt- und Blisterkupfer im Geschäftsjahr 2017/18 bei 406.000 Tonnen und damit fast auf dem Niveau des Vorjahres (411.000 Tonnen).

Ein Sorgenkind bleibt allerdings die Verfügbarkeit komplexer Recyclingmaterialien. Hier hat der Metallkonzern die Auswirkungen der Handelsauseinandersetzungen zwischen den USA und China zu spüren bekommen. Denn dadurch habe sich das Angebot an Recyclingmaterialien aus den USA in Europa erhöht, wie Aurubis erklärt. Infolgedessen sei es zu einer leichten Verengung des Marktes gekommen.

Die Produktionsanlagen seien aber dennoch ausreichend mit Inputmaterial versorgt gewesen. Trotz des intensiven Wettbewerbsumfeldes lag der Durchsatz im Lünener Recyclingwerk daher auf dem Niveau des Vorjahres. Insgesamt seien im Kayser Recycling System 267.000 Tonnen durchgesetzt worden.

Wartungsstillstände belasten aktuelles Geschäftsjahr

„2017/18 war für uns ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr“, bilanziert Jürgen Schachler, Vorstandsvorsitzender bei Aurubis. „Wir haben eines der besten operativen Ergebnisse der Unternehmensgeschichte erreicht.“ Dies alle spiegele sich in dem im Vergleich zum Vorjahr erneut gesteigerten Dividendenvorschlag wider.

Für das aktuelle Geschäftsjahr schraubt Aurubis seine Erwartungen allerdings etwas zurück. Das Unternehmen geht davon aus, dass der operative EBT „moderat unter dem Vorjahresergebnis liegt“. Das sei die Folge der ungeplanten Wartungsstillstände im ersten Quartal. Zusätzlich könnten sich die geplanten gesetzlichen Stillstände in Lünen und Pirdop auswirken.

Branchenprognosen würden jedoch weiterhin auf ein insgesamt gutes Marktumfeld und eine stabile Kupfernachfrage hindeuten. Bei der Prognose der Marktentwicklung für Altkupfer und Schwefelsäure hält sich Aurubis bedeckt. Dafür sei das Geschäft zu kurzfristig und schwer vorhersehbar.

 

© 320° | 11.12.2018

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