Geschäftszahlen für drittes Quartal

Leichter Umsatzrückgang, gestiegener Nettogewinn: Für den Entsorgungskonzern Befesa verlief das dritte Jahresquartal erfolgreich. Die Beiträge der einzelnen Sparten variierten – das Geschäft mit aufbereiteten Aluminiumabfällen schrumpfte, die Stahlsparte legte jedoch deutlich zu.

Befesa: Glänzende Geschäfte mit Stahlwerksstäuben


Die international agierende Befesa Gruppe weist für das dritte Quartal 2016 gegenüber dem Vorjahr eine beträchtliches Ergebnissteigerung aus. Unterm Strich lag der Nettogewinn bei rund 3,7 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 90 Prozent im Vergleich zu 2015 (Vorjahresquartal: rund zwei Millionen Euro). Gleichzeitig fielen die Umsätze leicht, um rund 1,9 Millionen Euro oder 1,1 Prozent.

Freude bereitete dem Konzern vor allem der Geschäftsbereich Steel (Stahlwerkstäube). Mit der Aufbereitung von zinkhaltigen Stahlwerkstäuben erlöste die Gruppe 60,3 Millionen Euro – ein Plus von 28,9 Prozent. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kletterte von rund 18 auf rund 30 Millionen Euro. Treiber sei hierbei vor allem der Zinkpreis, die Tonne wurde im dritten Quartal für 2.017 Euro an der Londoner Metallbörse gehandelt (Vorjahresquartal: 1.659 Euro).

Die eingesetzten Mengen blieben mit 153.516 Tonnen nahezu stabil. Gegenüber dem zweiten Quartal 2015 wurden damit 1,6 Prozent mehr behandelt. Bei den Edelstahlstäuben zeigt sich ein anderes Bild. Laut Geschäftsbericht wurden insgesamt 21.563 Tonnen verarbeitet. Das entspreche einem Zuwachs von 30,5 Prozent verglichen mit dem Vorjahresquartal. Der Umsatz mit diesem Material stieg von 7,7 auf 9,6 Millionen Euro – ein Plus von 25,2 Prozent.

Gute Auslastung, niedrige Aluminiumpreise

Weniger erfreulich liefen die Geschäfte mit aufbereiteten Aluminiumabfällen. Für die Unternehmenssparte Aluminum verbucht Befesa einen Umsatzrückgang von rund 15 Prozent. Der Umsatz lag im dritten Quartal 2016 bei 73,5 Millionen Euro. Als wesentlichen Grund sieht der Konzern die niedrigen durchschnittlichen Handelspreise für Aluminiumlegierungen an der Londoner Metallbörse (1.558 Euro je Tonne im dritten Quartal 2016 gegenüber 1.851 Euro im Vorjahresquartal).

Parallel dazu ist die behandelte Tonnage nur leicht gestiegen. Inzwischen werden im Schmelzwerk in Bernburg (Sachsen-Anhalt) rund 75 Prozent der geplanten Kapazität genutzt. Insgesamt wurden im dritten Quartal 39.608 Tonnen Sekundär-Aluminiumlegierungen hergestellt (plus 2,6 Prozent). Darüber hinaus recycelte der Konzern 110.632 Tonnen Salzschlacke/verbrauchte Tiegelauskleidungen aus der Aluminiumproduktion. Das waren 8,1 Prozent mehr als im dritten Quartal 2015.

Auch im Geschäftsbereich IES (industrial environmental services) musste Befesa Umsatzeinbußen hinnehmen. Der Umsatz ging um rund 15 Prozent auf 24,5 Millionen Euro zurück. Rechnet man den Verkauf einer Anlage zur Behandlung von Schwefelabfällen im zweiten Jahresquartal heraus, verzeichnete die Gruppe jedoch ein Umsatzplus von drei Millionen Euro. Dennoch sei die finanzielle Lage in der Sparte angespannt, insbesondere aufgrund des niedrigen Ölpreises und Expansionsbestrebungen in MENA-Region (Nahost und Nordafrika) und die USA.

Prioritäten bis Jahresende

Neben dem Ausbau der Unternehmenssparte IES will Geschäftsführer Javier Molina bis Jahresende die Kapazitäten im Schmelzwerk in Bernburg (Sachsen-Anhalt) vollständig in Betrieb nehmen. Zudem soll die Anlage zur Behandlung zinkhaltiger Stahlwerkstäube in Südkorea besser ausgelastet werden. Mit einer Liquidität von rund 61 Millionen Euro dürfte das Unternehmen darüber hinaus finanziell solide aufgestellt sein.

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