Geschäftszahlen für die ersten neun Monate

In den Geschäftsbereichen Recycling/Edelmetalle hat der Kupferkonzern in den ersten drei Geschäftsquartalen fast eine halbe Milliarde Euro weniger umgesetzt. Ausgelastet waren die Werke trotzdem.

Erneute Umsatzeinbußen bei Aurubis


Die geringen Metallpreise haben dem Kupferkonzern Aurubis erneute Umsatzeinbußen beschert. So wurden in der Sparte Recycling/Edelmetalle in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2013/14 rund 465.000 Millionen Euro weniger umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Laut Geschäftsbericht fielen die Umsatzerlöse von 3,465 Milliarden Euro auf 2,999 Milliarden Euro. Das sind rund 13 Prozent weniger.

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel sogar um satte 40 Prozent auf 30,7 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) verringert sich von 21,1 Millionen Euro auf 12,5 Millionen Euro. Hierfür macht der Konzern vor allem den Rückgang der Raffinerielöhne für Altkupfer verantwortlich. Die guten Ergebnisse aus der Umsetzung des Projektes Anodenschlamm seien dadurch überkompensiert worden.

Trotz der niedrigen Raffinerielöhne ist die Verfügbarkeit von Elektronikschrotten laut Geschäftsbericht zufriedenstellend gewesen. Insgesamt waren die Schmelzkapazitäten für die Recyclingmaterialien vollständig ausgelastet. Im Geschäftsbereich Primärkupfer ist der Altkupfereinsatz um 17,6 Prozent auf 136.000 Tonnen gefallen, im Geschäftsbereich Recycling/Edelmetalle erhöhte sich der Kupferschrotteinsatz um 8 Prozent auf 95.000 Tonnen.

Für die Recyclinganlage in Lünen vermeldet der Konzern sogar einen Durchsatzrekord. 227.000 Tonnen seien in den vergangenen neun Monaten dort verarbeitet worden – im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 12,9 Prozent. Die Kathodenproduktion hingegen ging um 5.000 Tonnen auf 144.000 Tonnen leicht zurück. Dies sei auf den kurzzeitigen Stillstand im Werk in Hamburg und der damit unzureichenden Anodenversorgung zurückzuführen.

Keine Impulse vom Altkupfermarkt

Am zweiten Recyclingstandort in Hamburg gewinnt Aurubis vor allem Edelmetalle zurück. Auch hier seien die Anlagen gut ausgelastet gewesen. Mit 752 Tonnen Silber wurde etwas mehr als im Vorjahreszeitraum produziert (744 Tonnen). Um ganze 20 Prozent und damit auf 31,9 Tonnen ist die hergestellte Goldmenge gestiegen. Dies sei vor allem der neuen Anlage zur Anodenschlammgewinnung geschuldet.

Der Ausblick für das Segment Recycling insgesamt fällt nüchtern aus: Vom Altkupfermarkt erwartet Aurubis keine Impulse. Ein geplanter 15-tägiger Stillstand des Hauptaggregats in Lünen werde das Ergebnis weiter belasten.

Für den gesamten Kupferkonzern fällt das Ergebnis ähnlich schlecht aus wie für den Recyclingbereich. Demnach wurde in den vergangenen neun Monaten mit 8,362 Milliarden Euro mehr als einer Milliarde Euro weniger umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Damals lag der Wert noch bei 9,631 Milliarden Euro. Auch hier werden vor allem die niedrigen Metallpreise als Grund genannt. Fast halbiert hat sich das operative EBT: Es liegt bei 75 Millionen Euro – ein Rückgang zum Vorjahreszeitraum um 43 Prozent. Für das EBIT gab der Konzern einen Rückgang um 38 Prozent auf 99 Millionen Euro bekannt.

Trotz dieser Zahlen vermeldet Aurubis aber auch Positives: „Wir haben nach zwei schwachen Anfangsquartalen unsere insgesamt positive Entwicklung fortgesetzt und sind im 3. Quartal zur Normalität zurückgekehrt“, sagt Peter Willbrandt, Vorstandsvorsitzender bei Aurubis. Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet er mit einem Ergebnis, das über dem Vorjahreswert liegt.

© 320°/ek | 13.08.2014

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