Verhandlungen mit Banken

Die deutschen Tochtergesellschaften der Recylex-Gruppe können Hoffnung schöpfen. Offenbar ist ein Bankenkonsortium bereit, den Unternehmen die benötigte Liquidität bereitzustellen. Recylex kündigt an, alle Bedingungen erfüllen zu wollen.

Hoffnung für deutsche Recylex-Töchter


Wie die französische Recylex-Gruppe mitteilt, hat sich ein Bankenkonsortium bereit erklärt, die benötigten 67 Millionen Euro für die Finanzierung der deutschen Tochtergesellschaften bereitzustellen. Mit dem Geld soll der Bedarf an umlaufenden Betriebsmitteln der deutschen Tochtergesellschaften im Umfang von 17 Millionen Euro gedeckt werden.

Von den 17 Millionen Euro entfallen laut Reclex 10 Millionen für die Refinanzierung der bestehenden Kreditlinien, 5 Millionen Euro für die Erhöhung dieser Kreditlinien und 2 Millionen Euro für die Erneuerung von Bankgarantien, die für die Industrietätigkeit der Tochtergesellschaften erforderlich sind. Eine einzelne Bank ist offenbar nicht bereit, Teil des Konsortiums zu werden. Sie verlangt die Rückzahlung eines Kredits über 3 Millionen Euro bis 31. August 2016.

Darüber hinaus sind weitere 50 Millionen Euro für die beabsichtigten Investitionsausgaben der deutschen Tochtergesellschaften vorgesehen, die laut Recylex von strategischer Bedeutung für die Nachhaltigkeit ihrer Geschäftstätigkeit sind. Dazu gehöre vor allem der neue Reduktionsofen von Weser-Metall GmbH, der die Wiederherstellung der Rentabilität des Geschäftsbereichs Blei der Gruppe durch die bessere Bleiverwertung der Eingangsstoffe zum Ziel habe.

Recyclex hofft auf viertes Quartal

Wie die Recylex-Gruppe weiter mitteilt, wurde beim Land Niedersachsen eine „besondere Garantie“ beantragt, die die Finanzierung des Investitionsprojekts zu einem großen Teil absichern soll. Das Ziel der Gruppe bestehe nun darin, sämtliche Bedingungen zu erfüllen, um die Mittel im vierten Quartal 2016 zu erhalten. Dazu zähle auch der Erhalt der geänderten Betriebsbewilligung für Weser-Metall GmbH in Zusammenhang mit dem Einbau des neuen Reduktionsofens.

Recylex hatte bereits Anfang Februar mitgeteilt, dass für die deutschen Tochtergesellschaften dringend eine Finanzierungslösung gesucht wird. „Sollte bis Ende des ersten Quartals 2016 kein Finanzierungsangebot vorliegen, könnte die Unternehmensfortführung der deutschen Tochtergesellschaften der Gruppe in Frage gestellt werden, was auch die Unternehmensfortführung von Recylex SA in Frage stellen würde“, hieß es seinerzeit.

Zur Recylex-Gruppe gehören die Recylex GmbH mit Sitz in Hannover und Goslar sowie die Tochterfirmen Weser-Metall GmbH in Nordenham (Bleischmelzofen und Bleiproduktion), die PPM Pure Metals Gmbh in Langelsheim (Spezialmetalle), die Norzinco GmbH in Goslar (Recycling von Altzink) und die Harz-Metal GmbH (Aufbereitung von Blei-Säurehaltigen Altbatterien und Recycling von zinkhaltigen Stahlwerksstäuben).

Hinzu kommen die französischen Gesellschaften Recylex Villefranche, C2P SAS, Recytech SA und Recylex Escaudoeuvres sowie die belgische Gesellschaft Fonderie et Manufacture de Métaux (FMM) S.A.

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