Jahresbilanz 2015

Die österreichische Firma Loacker Recycling hat Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr gezogen. Das Ergebnis: Der Gesamtumsatz ist eingebrochen. Die Geschäftsführung ist aber trotzdem zufrieden.

Loacker Recycling verbucht starkes Umsatzminus


Die familiengeführte Loacker Gruppe hat gestern (13. April) ihre Geschäftszahlen für 2015 bekannt gegeben. Demnach belief sich der Gesamtumsatz im vergangenen Jahr auf rund 578 Millionen Euro. Das bedeutet ein Minus von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2014: 852 Millionen Euro). Karl Loacker, Geschäftsführer von Loacker Recycling, war dennoch nicht enttäuscht.

„Die aktuellen Umsatzzahlen sind unter anderem auf die massiven Preiseinbrüche bei Eisen- und Nicht-Eisenmetallen zurückzuführen“, sagte Loacker. Man schreibe schwarze Zahlen und stehe im Branchenvergleich gut da. Laut Loacker blieben die verarbeiteten Schrottmengen nahezu konstant. Mit 1,35 Millionen Tonnen 2015 sank die Tonnage gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig (2014: rund 1,4 Millionen Tonnen).

Neben den fallenden Preisen leide die Recycling-Branche unter den Überkapazitäten, die in den Jahren vor der Wirtschaftskrise aufgrund guter Verdienstaussichten aufgebaut wurden, so Loacker weiter. Daraus resultiere ein intensiver Wettbewerb um die anfallenden Schrotte und Metalle, der wiederum die Gewinnmargen auf ein sehr niedriges Niveau drücke.

Ausbau des Hauptsitzes und des Asiengeschäfts

Das österreichische Unternehmen sieht sich trotz des schwierigen Marktumfelds gut gerüstet. So seien schon in den guten Jahren wesentliche Schritte für eine konzernweite Optimierung der Firmenprozesse eingeleitet worden. Darüber hinaus habe man seine Position gestärkt, indem die Eigenkapitalquote von 42 auf 48 Prozent erhöht wurde. Als weitere Maßnahme implementierte Loacker Recycling Mitte Februar 2015 am Hauptsitz in Götzis ein Energiemanagementsystem, um den Verbrauch zu senken.

Für die Zukunft plant die Firma Investitionen in Höhe von 25 Millionen Euro. Mit dem Geld soll bis Ende 2018 eine neue Unternehmenszentrale entstehen. Ein Teil des Geldes fließe in eine neue Verwaltungszentrale (Bauabschluss 2017), ein anderer in diverse Um- und Neubauten am Gelände, um die Stoffströme zu optimieren.

Darüber hinaus setzen die Österreicher auf das Asiengeschäft. Im vergangenen Jahr eröffnete Loacker Recycling nach eigenen Angaben eine eigene Betriebsstätte. Das Büro in Singapur sei auf den Handel mit sekundären Wertstoffen spezialisiert.

Mehr zum Thema
Thyssenkrupp Steel verkauft Anteile an Energieunternehmen
Tarifstreit bei SRW spitzt sich weiter zu
Neue Kennzeichnung für CO2-armen Stahl
100 Prozent recycelte Edelmetalle: Umicore führt „Nexyclus“ ein
Mehr Rezyklate, weniger Plastik: Was Apple bislang erreicht hat
Wird die Energie- und Antriebswende ausgebremst?
Batteriepaket der Raumstation ISS schlägt in Wohnhaus ein
Neue Marke: Heraeus bietet Produkte aus recycelten Edelmetallen an
Kreislaufwirtschaft: Deutschland und China vereinbaren Aktionsplan
Der längste Streik in der Geschichte der IG Metall
Thyssenkrupp kündigt Abbau von Stahlkapazitäten an