Glasrecycling

Das Problem kennen viele Altglasaufbereiter: Die Qualität der Scherben sinkt, während die Qualitätsanforderungen der Abnehmer steigen. Der niederländische Glasrecycler Maltha Glassrecycling reagiert nun und modernisiert seine Aufbereitungslinien. Er will die Effizienz deutlich steigern und investiert dafür mehrere Millionen Euro.

Maltha Glassrecycling investiert in neue Recyclinglinie


Geplant ist ein Umbau und Neubau zugleich: Über 4,5 Millionen Euro will Maltha Glassrecycling in die Verbesserung des Glasrecyclings am Standort Heijningen investieren. Dabei sollen fast alle Sortier- und Abtrennungsmaschinen durch neue Technologien ersetzt werden. „Wir werden die gesamte Verarbeitungslinie neu bauen“, sagt Tich Vanduren, Geschäftsführer bei Maltha Glassrecycling. „Dabei versuchen wir aber so viele bestehende Teile wie möglich – beispielsweise Förderbänder – nochmal einzusetzen.“

Insgesamt will der Recycler etwa 11 Prozent mehr Sekundärrohstoffe aus dem Altglas gewinnen. Die Effizienzsteigerung soll vor allem mit einer weiteren Trocknungs- und Trennstufe erreicht werden. Durch die verbesserte Separierung sollen vor allem Keramik, Steine und Porzellan noch besser abgetrennt werden.

„Unsere Anlage ist in der Lage, aus einem Altglasgemisch mit bis zu 10 Kilo Störstoffen pro Tonne ein sauberes Scherbengemisch herzustellen, das höchstens 25 Gramm Störstoffe pro Tonne enthält“, verspricht Vanduren. Die Anlage sei auch eine Reaktion auf die immer schlechter werdende Qualität der Scherben auf der einen und die immer höheren Qualitätsanforderungen der Scherbenabnehmer auf der anderen Seite. Außerdem soll eine neue Maschine in der Lage sein, Bleiglas und hitzebeständiges Glas zu erkennen.

Produktionsmenge von Glas und Glaswaren in Deutschland in den Jahren 2009 bis 2013 (in 1.000 Tonnen) Maltha Glassrecycling ist Teil der Van Gansewinkel-Gruppe und bezeichnet sich selbst als Europas führenden Recycler von Flach- und Verpackungsglas. Jährlich werden in dem Unternehmen mit Standorten in vier Ländern rund 1 Million Tonnen Altglas verarbeitet.

Mit dem Umbau will Matha Glassrecycling im März 2015 beginnen. Bis zur Fertigstellung solle es mehrere Monate dauern.

© 320°/ek | 02.02.2015

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