Neue Marktstudie zur PVC-Verwertung in Deutschland

Das aktuelle Stoffstrombild für PVC haben die beiden Verbände AGPU und PlasticsEurope Deutschland bei der Conversio Market & Strategy GmbH in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse zeigen, dass in Deutschland im vergangenen Jahr 1,84 Millionen Tonnen PVC verarbeitet wurden. Hauptabnehmer ist der Bausektor, der über 70 Prozent des PVC aufnimmt.

Die Entsorgungswege

Eingehend untersucht wurden auch die Entsorgungswege. Demnach zeigt sich folgendes Bild:

• Die PVC-Abfallmenge ist 2017 im Vergleich zu 2013 um 7 Prozent auf aktuell 694.000 Tonnen gestiegen.
• Davon wurden 687.000 Tonnen PVC verwertet (2013: 639.000 Tonnen).
• Auf die werkstoffliche Verwertung entfällt dabei ein Anteil von 37 Prozent beziehungsweise 257.000 Tonnen. Der Anteil der energetischen Verwertung beläuft sich auf 62 Prozent bzw. 430.000 Tonnen.
• Der Recyclatanteil betrug im vergangenen Jahr 13,5 Prozent beziehungsweise 249.000 Tonnen.
• Die PVC-Recyclate flossen insbesondere in langlebige Bau-Anwendungen (z.B. Profile, Rohre, Verkehrssicherheitsprodukte) sowie in die Bereiche Gartenbau und Landwirtschaft.

Quelle: „Analyse der PVC-Produktion, Verarbeitungs-, Abfall- und Verwertungsströme in Deutschland 2017“

Wie aus der Studie weiter hervorgeht, stiegen die PVC Post-Consumer Abfälle zwischen 2007 und 2017 um jährlich 3,5 Prozent an. Grund sei der steigende Rücklauf aus langlebigen PVC-Anwendungen. Die energetische Verwertung nahm im gleichen Betrachtungszeitraum um 3,3 Prozent zu, die werkstoffliche Verwertung hingegen überproportional um 7,3 Prozent.

„Immer effektivere Verfahren und eine breitere Akzeptanz für Produkte mit Recyclaten sorgen für die Zunahme der werkstofflichen PVC-Verwertung“ sagt AGPU-Geschäftsführer Thomas Hülsmann. „So trägt der Werkstoff auch hier erheblich dazu bei, natürliche Ressourcen zu schonen und die ambitionierten Recyclingziele des europäischen PVC-Nachhaltigkeitsprogramms VinylPlus zu erfüllen.“

© 320° | 25.10.2018