Personalie

Abruptes Beschäftigungsende für Markus Töpfer: Der RMD-Geschäftsführer wurde am Freitag abberufen. Er wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt.

RMD-Gesellschafter entlassen Geschäftsführer


Markus Töpfer ist als Geschäftsführer der Rhein-Main Deponie GmbH (RMD), der MTR Main-Taunus-Recycling GmbH (MTR) und der Rhein-Main Deponienachsorge (RMN) abberufen worden. Das haben die Gremien der Gesellschaften am vergangenen Freitag (16. November) beschlossen. Wie die Gesellschafter der RMD, der Main-Taunus-Kreis und der Hochtaunuskreis, mitteilen, wurde Töpfer mit sofortiger Wirkung freigestellt.

Die Abberufung Töpfers sei ein „weiterer Schritt im Rahmen einer personellen Restrukturierung der RMD-Gruppe“, erklären die beiden Kreise. Diese Restrukturierung sehe auch vor, die Führungsebenen deutlich zu verschlanken. Ob weitere Gründe hinter der Entlassung stehen, lassen die Kreise offen.

Töpfer war seit 2003 Geschäftsführer der RMD. Bis 2017 arbeitete er mit dem langjährigen Geschäftsführer Gerd Mehler zusammen. Nachdem Mehler im vergangenen Jahr in Ruhestand gegangen war, übernahm Matthias Bausback dessen Posten. Im Juni 2018 trat dann Heino von Winning hinzu. Er wurde bis Ende 2019 als Sprecher der Geschäftsführung bestellt, um die nötigen Sanierungsmaßnahmen umzusetzen. Seither bestand die Geschäftsführung aus drei Personen.

Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen

Die Sanierung der RMD-Gruppe war notwendig geworden, nachdem die Gruppe in finanzielle Schieflage geraten war. Ein Sanierungsgutachten macht für die Schieflage vor allem die gestiegenen Nach­sorgekosten für die Deponien verantwortlich, die seit 2017 nicht mehr auf die Müllgebühren aufgeschlagen werden dürften. Ferner gebe es „operative Probleme“.

Wie von Winning im August mitteilte, habe er nach seinem Amtsantritt zügig alle kurzfristig möglichen Maßnahmen umgesetzt, um die RMD-Gruppe aus der Krise zu führen. So habe man rasch kostendeckende Preise am Markt durchgesetzt. Als Beispiele nannte er die Preise für die Übernahme von Schlacke, die RMD nahezu verdoppelt habe.

Auch auf der Kostenseite habe man Erfolge erzielt, sagte von Winning. Der Maschinenpark wurde verkleinert, in einigen Fällen konnten Mittel eingespart werden, indem zum Beispiel große Baumaschinen günstig für den Restwert gekauft und nicht weiter geleast wurden. Darüber hinaus sei der Personalstand der RMD-Gruppe kleiner geworden.

Laut Sanierungsgutachten hängt die nachhaltige Sanierung der RMD-Gruppe davon ab, dass die Gesellschafter Main-Taunus-Kreis und Hochtaunuskreis die RMD-Gruppe bei der Deponienachsorge unterstützen. Das sei bis ins Jahr 2075 zu leisten. Außerdem empfehlen die Gutachter eine Konzentration auf die Kernbereiche Deponien, Bodenaufbereitung und Bioabfall-Verwertung. Wichtig für die Organisation einer zukunftsfähigen RMD-Gruppe sei aber auch eine Vereinfachung der Firmenstruktur, indem die Tochtergesell­schaften MTR und RMN zur RMD Deponie GmbH verschmolzen werden.

 

© 320° | 19.11.2018

Mehr zum Thema
Tarifstreit bei SRW spitzt sich weiter zu
100 Prozent recycelte Edelmetalle: Umicore führt „Nexyclus“ ein
Helftewes verlässt Grünen Punkt
Der längste Streik in der Geschichte der IG Metall