Rohstahlherstellung im August
In China wurden im August rund 3 Prozent mehr Rohstahl hergestellt, als noch im Vorjahresmonat. Auch im September scheint die Herstellung weiter zu steigen. Das wiederum hat den Rohstoff Eisenerz verteuert.
Chinas Rohstahlproduktion steigt weiter
Rund 68,6 Millionen Tonnen Rohstahl wurden im China im August dieses Jahres hergestellt. Wie der internationale Stahlverband worldsteel berichtet, waren dies 3 Prozent mehr als noch im August 2015. Insgesamt zog die weltweite Stahlproduktion im vergangenen Monat im Vergleich zu 2015 um 1,9 Prozent an und lag damit bei 134,1 Millionen Tonnen.
Neben China hat auch in Indien die Produktion gesteigert: um 9,4 Prozent auf 8,1 Millionen Tonnen. Auch Deutschland konnte die Herstellung erhöhen. Hier wurden mit 3,5 Millionen Tonnen etwa 2,4 Prozent mehr als noch im August 2015 produziert. In Spanien hingegen fiel die Herstellung um 11,9 Prozent. Insgesamt wurden in den EU-28-Ländern mit 12,15 Millionen Tonnen etwa 1,4 Prozent weniger produziert.
Um 12,9 Prozent auf 2,9 Millionen Tonnen gestiegen ist der Stahloutput im August in der Türkei. Gefallen ist er hingegen in Russland (- 1,9 Prozent) und den USA (-3,4 Prozent).
Weltweite Auslastung steigt leicht
Insgesamt waren die Stahlkapazitäten weltweit im August etwas besser als noch im Vorjahresmonat ausgelastet: Die Rate lag bei 68,5 Prozent, im Vorjahr waren es 0,5 Prozentpunkte weniger.
Auch wenn Chinas Rohstahlproduktion im August im Monatsvergleich wieder anstieg, so wurden dort seit Jahresbeginn insgesamt immerhin etwas über 500.000 Tonnen weniger hergestellt. Allerdings: In Prozent ausgedrückt ist dies im Jahresverlauf gerade mal ein Rückgang von 0,1 Prozent.
Und auch im September scheint China wieder mehr Rohstahl herzustellen, als noch im Vorjahr. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, ist alleine in den ersten zehn Tagen die Produktion um 4,6 Prozent gestiegen – sie lag bei 1,76 Millionen Tonnen.
Eisenerz wird teurer
Durch die angezogene Produktion verteuerte sich in China der Preis für Eisenerz: An der chinesischen Börse wurde laut Reuters heute (Donnerstag) eine Tonne für 63 US-Dollar gehandelt – ein Anstieg um 5,5 Prozent. Der Shanghaier Stahl-Future kletterte immerhin um 1,6 Prozent auf 344 US-Dollar.
Dennoch scheint China den Abbau der Überkapazitäten vorantreiben zu wollen. So haben sich nach Medienberichten zwei der größten Stahlproduzenten in China – Baosteel und Wuhan Iron & Steel – über eine Fusion geeinigt. Es sollen dabei Aktien getauscht werden. Das neue Unternehmen wäre weltweit das zweitgrößte in der Stahlbranche. Nach dem Zusammenschluss sollen verstreute Produktionsstätten organisch zusammengefasst und Kapazitäten abgebaut werden.
© 320°/ek | 23.09.2016