Bilanz für 2015

Die Abfallwirtschaftsgesellschaft des Rems-Murr-Kreises zieht für 2015 eine positive Bilanz. Einen wesentlichen Anteil am guten Abschneiden hatten die Erlöse aus der Altpapier- und Altmetallvermarktung. Aber auch Photovoltaikanlagen auf Betriebsgebäuden und einer Deponie lieferten ihren Beitrag.

Gewinnsprung für AWG


Die Abfallwirtschaftsgesellschaft des Rems-Murr-Kreises (AWG) hat ihre Geschäftszahlen für 2015 vorgelegt. Demnach wurden im vergangenen Jahr rund 22,2 Millionen Euro Umsatzerlöse erzielt. Das waren rund 2,7 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Das betriebliche Ergebnis notierte bei rund 1,7 Millionen Euro (2014: rund 132.000 Euro).

Unterm Strich ergab sich damit ein Jahresüberschuss von rund 430.000 Euro. Hinzu kam ein Jahresüberschuss aus den Vorjahren aufgrund der implementierten erweiterten Spartenrechnung in Höhe von knapp 776.000 Euro. Damit beläuft sich der Gesamtüberschuss für 2015 auf rund 1,2 Millionen Euro beläuft. Im Jahr 2014 betrug der Gewinn rund 55.000 Euro.

Höhere Altpapier-Erlöse

Als Grund für die Gewinnsteigerung gibt die AWG höhere Erlöse aus der Altpapier- und der Altmetallvermarktung einschließlich der Vermarktung des Elektronikschrotts an. So lagen die Verkaufserlöse für Altpapier um 8,2 Prozent über dem Vorjahresniveau und rund 25 Prozent über dem Planniveau.

Dabei profitierte die AWG nach eigenen Angaben von leicht gestiegenen Altpapierpreisen (plus vier Prozent gegenüber dem Vorjahr) sowie einer um fünf Prozent gestiegenen Altpapier-Sammelmenge auf 31.439 Tonnen. Das Ergebnis ist ein Überschuss von rund 1,44 Millionen Euro. Bei der Altmetallvermarktung sank der Umsatz laut Geschäftsbericht zwar um rund 17 Prozent unter den Wert von 2014, aber dennoch sei der Planwert um etwa 7,5 Prozent übertroffen worden.

Neben der Vermarktung von Altpapier und Altmetall erlöste die Abfallwirtschaftsgesellschaft rund 1,4 Millionen Euro durch die Stromerzeugung aus Biogas, das durch Vergärung von Bioabfällen gewonnen wurde. Des Weiteren konnten mit Photovoltaikanlagen, die auf Betriebsgebäuden und auf der Deponiefläche der Deponie Kaisersbach „Lichte“ installiert sind, Umsatzerlöse in Höhe von rund 252.000 Euro erwirtschaftet werden.

Müllmengen weitestgehend stabil

Die Müllmengen blieben laut Geschäftsbericht stabil. Insgesamt bezifferten die Verantwortlichen das kommunale Abfallaufkommen auf 272.872 Tonnen. Davon stellten Bauabfälle mit 31 Prozent den größten Anteil, gefolgt von Bio- und Grünabfällen mit 21 Prozent und Wertstoffen mit 19 Prozent. Haus- und Sperrmüll (18 Prozent), Baumassenabfälle (vier Prozent) und sonstige Abfälle (sieben Prozent) komplettieren das Bild.

Wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, lag das Wertstoffaufkommen 2015 auf einem hohen Niveau. 125.402 Tonnen Wertstoffe konnten laut AWG im Rems-Murr-Kreis eingesammelt werden – das sind etwa 300 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Circa 51.000 Tonnen davon waren Papier, Holz, Glas, Altmetall. Das entspricht 123 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Darüber hinaus kamen etwa 32.860 Tonnen Bioabfall (rund 79 Kilogramm pro Einwohner und Jahr) und 24.471 Tonnen Grünabfälle zusammen. Verkaufsverpackungen aus der „Gelben Tonne“ stellten rund 14.000 Tonnen.

Grund für das hohe Wertstoffaufkommen sei die Akzeptanz des Sammelsystems im Rems-Murr-Kreis, erklärt die AWG. Nicht nur die Abfalltonnen am Haus, sondern auch das flächendeckende Angebot von Abgabemöglichkeiten auf Deponien und Recyclinghöfen erleichterten die Mülltrennung für die Bürger. Der Behälterpool umfasst dem Bericht zufolge 85.000 Biotonnen sowie 78.400 Papiertonnen und 4.300 Papiercontainer. Sperrmüll, Altmetall und Elektronikaltgeräte würden in bewährter Weise auf Abruf abgefahren.

Für 2016 „im Plan“

AWG-Geschäftsführer Gerald Balthasar zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen: „Die nach wie vor positive Geschäftsentwicklung sehen wir als Auftrag, gemeinsam mit den politischen Entscheidungsträgern und den engagierten Mitarbeitern der AWG weiterhin an der Entwicklung der Abfallwirtschaft im Rems-Murr-Kreis zu arbeiten“. Richtschnur sei dabei stets die Qualität der Entsorgungsdienstleistungen sowie die Stabilität der Abfallgebühren.

Für das laufende Geschäftsjahr prognostizierte Balthasar, dass sich die gebührenrelevanten Aufwendungen der AWG voraussichtlich im Plan bewegen werden. Kostenerhöhungen, die eventuell bei der Sammlung und Verwertung beziehungsweise im laufenden Geschäftsbetrieb entstünden, könnten voraussichtlich durch entsprechende Wertstofferlöse ausgeglichen werden.

Im baden-württembergischen Rems-Murr-Kreis leben rund 415.000 Personen. Der Landkreis gehört zur Region Stuttgart im Regierungsbezirk Stuttgart.

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