Geschäftszahlen erstes Halbjahr

Der Umicore-Konzern verbucht für die ersten sechs Monate dieses Jahres ein Umsatzminus für die Recyclingsparte. Grund sind vor allem die niedrigen Metallpreise und der wachsende Wettbewerbsdruck bei Altmaterialien.

Umicore: Umsatzrückgang für Recyclingsparte


Der Umsatz in Umicores Recyclingsparte hat sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 um 6 Prozent und das Ergebnis um 20 Prozent verschlechtert. Das teilt der Recycling- und Materialtechnologie-Konzern in seinem Halbjahresbericht mit. Der Gesamtumsatz für die ersten sechs Monate dieses Jahres beläuft sich demnach auf 3,076 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2015: 3,301 Milliarden Euro).

Trotz des leicht erhöhten Durchsatzes konnte der Konzern im Bereich Precious Metals Refining im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 in den ersten sechs Monaten dieses Jahres seinen Umsatz nicht steigern. Schuld an dieser Entwicklung seien die nach wie vor rückläufigen Metallpreise.

Die Versorgung mit komplexen Materialien sei im ersten halben Jahr sehr gut gewesen. Vor allem die Nichteisenmetall- und Verhüttungsindustrien hätten große Mengen an komplexen Rückständen geliefert, wie es im Halbjahresbericht heißt. Weniger gut sieht es hingegen beim Mix an Altmaterialien aus. Hier habe sich der steigende Wettbewerbsdruck bei Abgaskatalysatoren aus Altfahrzeugen und beim Elektronikschrott negativ ausgewirkt.

Stabiler Umsatz bei den Jewellery & Industrial Metals

Der Umsatz im Geschäftsbereich Jewellery & Industrial Metals ist laut Umicore im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 weitgehend stabil geblieben. Allerdings haben die Recyclingaktivitäten nicht viel dazu beitragen können. Zwar sind die für die Raffinierung zur Verfügung stehenden Mengen dank einer besseren Verfügbarkeit von gold- und silberhaltigen Rückständen gestiegen. Doch auch hier haben die niedrigen Metallpreise einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Auch in den beiden Bereichen Platinum Engineering Materials und Technical Materials sind die Umsätze im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres rückläufig. Bei den Platinum Engineering Materials spiegelt sich die gesunkene Nachfrage bei Glas- als auch bei Hochleistungskatalysatoren-Anwendungen wider. Bei den Technical Materials bekam Umicore die schwierigen Handelsbedingungen und Überkapazitäten in den verschiedenen Endmärkten zu spüren.

Inbetriebnahme des erweiterten Smelters in Hoboken gestartet

Wie Umicore ankündigt, werden aber die Wachstumsinvestitionen in den Bereichen Recycling und saubere Mobilität nichtsdestotrotz fortgeführt. Die Investitionsausgaben beliefen sich im ersten Halbjahr auf 86 Millionen Euro. Umicore will seine Erweiterungsinvestitionen im Bereich Kathodenmaterialien für Automobilanwendungen beschleunigen und seine Kapazitäten bis 2018 verdreifachen. Im Bereich Recycling wurde mit der Inbetriebnahme der 40-prozentigen Kapazitätserweiterung am Standort Hoboken in der Nähe von Antwerpen begonnen.

Beim konzernweiten Umsatz konnte das starke Wachstum in den Geschäftsbereichen Automotive Catalysts und Rechargeable Battery Materials den Einfluss niedrigerer Metallpreise auf die Recyclingaktivitäten mehr als ausgleichen. Laut Halbjahresbericht stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Der um Sondereinflüsse bereinigte EBIT ist um 3 Prozent auf 176 Millionen Euro gewachsen.

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