Suche nach Investoren

Der insolvente Kunststoffrecycler Abakus Serve kann Hoffnung schöpfen. Inzwischen haben einige Investoren Interesse an der Übernahme des Unternehmens angemeldet. Erste Angebote liegen vor, berichtet der vorläufige Insolvenzverwalter.

Hoffnung für Kunststoffrecycler Abakus Serve


Die Bemühungen um eine Sanierung der insolventen Abakus Serve GmbH nehmen konkrete Formen an. Der vorläufige Insolvenzverwalter Björn Rechel von Schultze & Braun hat die Allert & Co. GmbH aus Mannheim mit einer zielgerichteten Suche nach potenziellen Interessenten für Abakus Serve beauftragt. „Unser Ziel ist es, einen Investor zu finden, der bereit ist, bei dem Unternehmen einzusteigen oder den Geschäftsbetrieb zu übernehmen“, erklärt Rechel.

Im Rahmen dieses M&A-Prozesses hätten sich bereits einige namhafte potenzielle Investoren gemeldet und ihr Interesse bekundet. „Uns liegen erste unverbindlichen Angebote vor“, berichtet der vorläufige Insolvenzverwalter. In den kommenden Wochen sollen die Verhandlungen mit den Interessenten weiter vorangetrieben und noch während der Sommermonate abgeschlossen werden.

Abakus Serve ist auf die Verarbeitung von thermoplastischen Kunststoffen spezialisiert und stellt thermoplastische Mahlgüter, Regranulate und Compounds her. Der Hauptsitz des Unternehmen ist in Pfungstadt, weitere Standorte befinden sich in Groß-Gerau und Tittling bei Passau. Die angegebene Jahreskapazität liegt bei 45.000 Jahrestonnen.

Der Kunststoffrecycler hatte Anfang Juni den Insolvenzantrag gestellt, nachdem ein schwacher Markt beim Handel mit Rohstoffen sowie anhaltende operative Verluste am Produktionsstandort in Groß-Gerau die Liquidität des Unternehmens belastet hatten. Nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters läuft der Geschäftsbetrieb derzeit  unverändert und stabil weiter. Mit 24 Mitarbeitern an allen drei Standorten erwirtschaftete Abakus im Jahr 2016 rund 15 Millionen Euro Umsatz. „Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten stehen zu Abakus Serve und zeigen großes Interesse an der Zukunft des Unternehmens“, so Rechel.

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