Drohendes Importverbot in China

Die Schockwellen nach Chinas Ankündigung, bestimmte Abfälle mit einem Importverbot zu belegen, haben sich noch nicht gelegt. Der Weltrecyclingverband BIR warnt vor einer verheerenden Wirkung auf die weltweiten Recyclingmärkte. Tausende Arbeitsplätze seien gefährdet.

BIR befürchtet „verheerende Wirkung“


Der Weltrecyclingverband BIR befürchtet Schlimmes. Sollte China seine Ankündigung umsetzen und tatsächlich ab Ende dieses Jahres ein Importverbot für bestimmte Abfälle verhängen, so wären tausende Arbeitsplätze gefährdet, warnt der Verband. Ein solches Verbot hätte verheerende Auswirkungen auf die internationalen Recyclingmärkte.

Das BIR erinnert daran, dass die weltweite Recyclingindustrie in den vergangenen 25 Jahren China unterstützt habe, die dortige Industrie mit Hilfe von Sekundärrohstoffen aufzubauen. Allein im vergangenen Jahr importierte China 7,3 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle. Das Material kommt vor allem aus Europa, Japan und den USA. Darüber hinaus führt China 27 Millionen Tonnen Altpapier ein. Darunter befinden sich auch 25 bis 30 Prozent gemischtes Altpapier, das künftig unter das Importverbot fallen würde.

Die chinesische Regierung hatte das Importverbot am Dienstag (18. Juli) in einem Schreiben an die Welthandelsorganisation WTO angekündigt. Betroffen sind 24 Abfallarten betroffen, darunter Kunststoffabfälle aus PET, PVC, Polyethylene and Polystyrene, gemischtes Altpapier, Alttextilien sowie Asche und Schlacke aus der Stahlproduktion.

Die Regierung begründete das Verbot mit dem Hinweis, die Umwelt und Gesundheit der Bevölkerung vor stark verschmutzten Abfällen verschmutzen zu wollen. Das BIR hat angekündigt, eine Stellungnahme bei der chinesischen Regierung einzureichen und auf die drohenden Markteffekte aufmerksam zu machen.

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