Weniger Plastikmüll

Festivalveranstalter in Schleswig-Holstein wollen mit gutem Beispiel vorangehen: Sie wollen Plastikmüll so weit wie möglich vermeiden. Beifall kommt von den Grünen.

Sommerfeste wollen weniger Einweg-Plastik verwenden


Die großen Sommerfeste in Schleswig-Holstein wollen Plastikmüll so weit wie möglich vermeiden. „Auf der Kieler Woche fallen von Jahr zu Jahr weniger Abfälle an“, sagte Leiter Philipp Dornberger der Deutschen Presse-Agentur. Das Thema Nachhaltigkeit beschäftige die Stadt als Veranstalter sehr. „Wir wollen es in den nächsten Jahren noch stärker in den Blick nehmen.“

Auch die Travemünder Woche und das Schleswig-Holstein Musik Festival wollen den Plastikmüll verringern. Für Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck leisten die Feste einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Plastik. „Die Vorbildfunktion großer Feste und Veranstaltungen für nachhaltigen Konsum ist nicht zu unterschätzen“, sagte der Grünen-Politiker.

Bundesweite Daten über den Anfall von Plastikmüll bei Volksfesten und Musikfestivals sind nicht bekannt. Fest steht aber, dass das Abfallaufkommen immens ist. Auch in Fußballstadien ist das Aufkommen von Plastikabfall riesig. Nach Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe fielen in der vergangenen Saison in den Stadien der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga 11,5 Millionen Einweg-Plastikbecher an. Nebeneinandergelegt würden die verbrauchten Becher eine Plastikabfallschlange von Berlin bis Athen ergeben.

Eine Reihe von Vereinen aus der ersten und zweiten Liga hat bereits auf Mehrweg-Becher umgeschwenkt. Mit dem FC Bayern München und 1. FC Nürnberg wechseln ab der kommenden Saison zwei weitere Vereine von Einweg- auf Mehrwegbecher. Insgesamt setzen dann 18 Vereine auf Mehrweg.


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© 320°/mit Material von dpa | 22.06.2018
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