Wegwerfplastik: Polystyrol wird am häufigsten weggeworfen

Wenn Plastikprodukte an Städten, Stränden und Parks weggeworfen werden, dann besteht der Plastikmüll zumeist aus Polystyrol, das für Take-Away-Verpackungen, Plastikbecher oder in geschäumter Form als Styropor verwendet wird. An zweiter Stelle folgt Polyethylen (PET). Das zeigt der “Global Brand Audit Report 2018”, den die Umweltschutzorganisation Greenpeace am Montag (8. Oktober) veröffentlicht hat.

Die Erkenntnisse resultieren aus einer breit angelegten Sammlung von Plastikmüll, an der sich neben Greenpeace auch andere Umweltschutzorganisationen beteiligt haben. Rund 10.000 Aktivisten haben auf sechs Kontinenten in 42 Ländern rund 187.000 Stück Wegwerfplastik gesammelt. Darunter befanden sich auch 46.000 Stück PET-Abfall, der Großteil davon in Form von Getränkeflaschen.

Der gesammelte Plastikmüll wurde auch nach Markennamen sortiert. Dabei zeigte sich, dass die meisten Plastikabfälle dem Hersteller Coca-Cola zuzuordnen sind – gefolgt von PepsiCo und Nestlé sowie Danone und Mondelez International. Auch in Österreich stammt das meiste Plastik bei der Aufräumaktion von Coca-Cola.

„Coca-Cola, PepsiCo oder Nestlé müllen uns mit ihrem Plastik zu und tragen damit massiv zu der Zerstörung unserer Wälder und Meere bei. Dieser Bericht zeigt schwarz auf weiß, dass für die Plastikverschmutzung auch die großen internationalen Konzerne zur Verantwortung gezogen werden müssen”, sagt Greenpeace-Sprecher Lukas Hammer.

Bereits heute werden mehr als 330 Millionen Tonnen Plastik hergestellt. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass die weltweite Plastikproduktion in den kommenden zehn Jahren sogar noch um 40 Prozent steigen wird. „Konzerne wie Coca-Cola sind mitverantwortlich für die globale Plastikseuche. Pro Minute werden in etwa eine Million PET-Flaschen produziert, die nach nur wenigen Minuten im Müll oder in der Umwelt landen“ so Greenpeace-Sprecher Hammer.

Nur ein Bruchteil davon werde recycelt, beklagen die Umweltschützer. Sie fordern Coca-Cola und Co. auf, dem Wegwerfplastik ein Ende zu setzen und endlich auf Mehrweg- und Pfandsysteme umzusteigen.

© 320° | 09.10.2018