Neue Allianz

„Circular Futures“ heißt ein neues Innovationsprogramm, das kommende Woche an den Start geht. Mindestens drei Jahre lang werden mehr als hundert Initiativen zur Kreislaufwirtschaft gefördert. Getragen wird die Initiative von einer Allianz aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlichem Sektor.

Reallabor für die Kreislaufwirtschaft


Was passiert, wenn das lineare Wirtschaftsmodell unverändert fortgeführt wird, hat die OECD schon vor einigen Jahren aufgezeigt: Bei einer unveränderten Produktions- und Konsumweise wird sich die Nachfrage nach natürlichen Rohstoffen in den nächsten 40 Jahren verdoppeln und das globale Abfallaufkommen bis 2050 um etwa 70 Prozent steigen, während die Treibhausgasemissionen deutlich zunehmen.

Das zu verhindern, haben sich nun verschiedene Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlichem Sektor und Zivilgesellschaft vorgenommen. Sie haben das Innovationsprogramm „Circular Futures“ ins Leben gerufen, das am 1. September an den Start gehen wird. Förderpartner von Circular Futures sind die Röchling Stiftung, die Berliner Stadtreinigung (BSR) und die BMW Foundation Herbert Quandt.

Bewerbungen bis 20. Oktober möglich

In dem Programm Circular Futures werden mindestens drei Jahre lang mehr als 100 Initiativen bei der Entwicklung, Pilotierung und breitflächigen Anwendung ihrer Ideen gefördert. Entstehen soll dabei das „Reallabor für die Kreislaufwirtschaft von morgen“. Dabei gehe es um einen großen gesellschaftlichen Testraum zur Erprobung und Verbreitung vielversprechender Lösungsansätze, erklären die Initiatoren.

„Mit Circular Futures bündeln und koordinieren wir Akteursgruppen und Innovationen gleichermaßen“, erklärt Philipp von der Wippel, Gründer und Co-Geschäftsführer des Sozialunternehmens ProjectTogether, das das Innovationsprogramm ins Leben gerufen hat. „Wir sind sicher, dass der Wandel vom linearen zum zirkulären Denken und Leben nur gelingt, wenn Innovationen aus der Mitte der Gesellschaft mit Wirtschaft und Politik zusammenkommen“, sagt Uwe Amrhein, Stiftungsmanager bei der Röchling Stiftung.

Der Startschuss für die Vorphase von Circular Futures fällt am Mittwoch, 1. September, bei einer digitalen Auftaktveranstaltung. Neben einer Vorstellung der Methodik und Inhalte von Circular Futures steht unter anderem eine Key-Note der Transformationsforscherin Maja Göpel auf der Agenda. Bis zum 20. Oktober können sich Initiativen für eine Teilnahme am Programm bewerben. Sie erwartet unter anderem eine „bedarfsgerechte“ Unterstützung, eine finanzielle Förderung und Vernetzung mit Pilotierungspartnern sowie der Zugang zur digitalen Plattform von ProjectTogether. „Ansätze, die sich noch in der Konzeption befinden, sind genauso willkommen wie bereits getestete Lösungen“, heißt es.

320°/sr

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