Abfallwirtschaft

Nach langem Tauziehen ist die Entscheidung gefallen: Veolia darf den Konkurrenten Suez übernehmen. Die Genehmigung ist allerdings an einige Bedingungen geknüpft.

EU-Kommission genehmigt Übernahme von Suez durch Veolia


Die Europäische Kommission hat dem französische Abfallentsorger Veolia grünes Licht für die Übernahme des heimischen Konkurrenten Suez gegeben. „Aufgrund der von Veolia vorgebrachten sehr umfassenden Verpflichtungen konnte die Kommission dieses Zusammengehen zweier historischer französischer Akteure in den Bereichen Wasser und Abfall genehmigen“, sagte die für Wettbewerb zuständige Kommissions-Vizepräsidentin Margrethe Vestager am Dienstag. Nur wenn Veolia diese Verpflichtungen einhalte, könne sichergestellt werden, dass die Übernahme sich nicht negativ auf den Wettbewerb auf den Wasser- und Abfallmärkten auswirke.

Veolia begrüßte die Genehmigung in einer Mitteilung. Damit sei die Übernahme in ihrer Endphase. Die französische Wettbewerbsbehörde habe den 7. Januar 2022 als Abschlussdatum für die Übernahme festgelegt, teilte die Firma mit.

Veolia und Suez sind weltweit tätig und führend in der Wasseraufbereitung und der Abfallwirtschaft. Um die Wettbewerbsbedenken der Kommission auszuräumen, müssen die Konzerne Teile ihres Geschäfts veräußern:

  • Unter anderem sichert Veolia zu, dass Suez fast alle Tätigkeiten im Bereich Entsorgung nicht gefährlicher Abfälle veräußern wird.
  • Hinzu kommt der Verkauf aller Tätigkeiten von Suez im Bereich der Verbrennung und physikalisch-chemischen Behandlung gefährlicher Abfälle.
  • Beide Firmen wollen zudem einen Teil ihrer Aktivitäten bei der Deponierung gefährlicher Abfälle verkaufen.
  • Suez wird außerdem fast alle Aktivitäten auf dem kommunalen Wassermarkt in Frankreich veräußern.

Die beiden Konzerne hatten im April nach monatelangem Streit die Weichen für ein Zusammengehen gestellt. Für Veolia ist es bereits der zweite Versuch, Suez zu übernehmen. 2012 war eine Übernahme unter anderem an kartellrechtlichen Bedenken gescheitert. Der neue Verbund wird auf einen Umsatz von etwa 37 Milliarden Euro kommen, beschäftigt werden rund 230.000 Menschen.

Das Entsorgungs- und Recyclinggeschäft von Suez in Deutschland, Niederlande, Luxemburg, Polen und Schweden ist schon zuvor verkauft worden. Diese Geschäftsbereiche hatte der Entsorgungskonzern PreZero vor wenigen Monaten übernommen.

320°/dpa

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