Gemischte Kunststoffe

Immer mehr Unternehmen beschäftigen sich mit chemischem Recycling. Jetzt erweitert auch der Maschinenhersteller Erema sein Portfolio. Er bietet Extrusionssysteme für die mechanische Materialaufbereitung an – mit dem Ziel der nachgelagerten Pyrolyse.

Erema bietet Aufbereitungstechnik für Pyrolyse an


Auch die Pyrolyse wird nicht mit allem fertig – und kommt vielfach nicht ohne ein klassisches mechanisches Recycling aus. So müssen manche Inputströme zunächst einmal mit mechanischen Mitteln für die nachfolgenden chemischen Recyclingprozesse aufbereitet werden. Dafür bietet der österreichische Recyclingmaschinenhersteller Erema nun mehrere Recyclinglösungen an.

Die neue Baureihe sei eine auf die jeweilige Anforderung adaptierbare Extrusions-Technologie zur Aufbereitung des Inputstroms und laufe unter dem Namen Chemarema, erklärt der Maschinenhersteller. Damit sei es möglich, auch stark verschmutzte Post-Consumer-Abfälle wie zum Beispiel Verpackungsfolien mit niedrigen Schüttdichten ab 50 Kilogramm pro Kubikmeter und Feuchtigkeitsgraden von vier bis zwölf Prozent für das chemische Recycling aufzubereiten.

Chemarema-Serie für nachgelagerte Pyrolyse (Foto: Erema)

Zu den neuen Recyclinglösungen gehören laut Erema adaptierte Einschnecken-Aufschmelzsysteme mit Preconditioning Unit. Hier komme die firmeneigene Gegenstromtechnologie zum Einsatz, bei der alle nötigen Verarbeitungsprozesse – also Schneiden, Homogenisieren, Aufheizen, Trocknen, Kompaktieren, Puffern und Dosieren – in einem einzigen Prozessschritt erfolgen würden. Das spare zum einen Energie, wie der Hersteller erklärt. Zum anderen könnten Kosten sowohl bei der Investition als auch im laufenden Betrieb gespart werden, weil keine zusätzlichen, vorgeschalteten Systeme mehr nötig seien.

„Chemisches Recycling als zusätzliche Ebene“

Zur Chemarema-Baureihe zählen des Weiteren Kaskadenlösungen mit Single- oder Doppelschnecken-Extrusion. Für spezielle Anwendungen gebe es auch Shredder-Extruder-Kombinationen sowie vakuumunterstützte Extrusionslösungen. Alle Recyclingsysteme seien auf Durchsätze von bis zu 5 Tonnen pro Stunde ausgelegt.

Die Entwicklung der unterschiedlichen Extrusionssysteme folgt Eremas stärkeren Ausrichtung auf das chemische Recycling. Bereits im Juli vergangenen Jahres war der Maschinenhersteller der Vereinigung Chemical Recycling Europe beigetreten.

Der Hersteller begründete seinen Beitritt damals, dass für Materialströme, bei denen die technischen Möglichkeiten des mechanischen Recyclings an ihre Grenzen stoße, nötig sei, zusätzliche Verfahren zu etablieren und zu nutzen. Chemisches Recycling könne eine sinnvolle Ergänzung werden, um insgesamt ein Maximum an Kunststoffabfällen zu recyceln. Erema sieht das chemische Recycling als zusätzliche Ebene in der Recyclingpyramide zwischen mechanischem Werkstoffrecycling und Verbrennung mit Energierückgewinnung.

320°/mk

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