„Smart Collection Plattform“: KI verbessert Altglas-Sammlung

Rund vier Jahre lief der Pilotbetrieb zur KI-basierten Altglassammlung, bevor das Projekt zu Beginn des Jahres in den Regelbetrieb überging. Initiiert hatten es 2019 das Entsorgungsunternehmen Saubermacher, der österreichische Gemeindeverband Horn sowie die Austria Glas Recycling GmbH (AGR). Das Ziel war die Optimierung der Altglassammlung – was offenbar gelungen ist.

Wie Saubermacher berichtet, hat das Tool namens „Smart Collection Plattform“ die Effizienz der Abfallsammlung um 15 Prozent erhöht, die Qualität um 65 Prozent verbessert und Transportkilometer um 15 Prozent verringert. Im Einzelnen besteht das Tool aus einem Portal, einem speziellen Optimierungsalgorithmus und einer App für die Lkw-Fahrer. Hinzu kommen 600 Hightech-Sensoren der Firma SLOC, die in öffentlichen Glascontainern angebracht und die über Ultraschall und komplexen Algorithmen den Füllstand der Behälter messen. Die Plattform bündelt dann die Logistikinformationen wie Lkw-Nutzlast und Verkehrsdaten mit den Live-Daten der Sensoren. Das Ergebnis ist ein Spezial-Algorithmus, der die optimale Entleerungstour ermittelt.

„Das Ziel der Smart Collection Plattform ist, die Bürger:innenzufriedenheit zu verbessern und die ökologische sowie wirtschaftliche Performance zu steigern“, erklärt Saubermacher. Beispielsweise sollen Behälter nicht schon entleert werden, obwohl sie erst halb voll sind. Gleichzeitig sollen überfüllte Müllsammelstellen vermieden werden. Während der Pilotphase in den vergangenen vier Jahren zeigten sich laut Saubermacher folgende Verbesserungen:

• Mehr Wertstoffe: Durch den Einsatz der Plattform konnte aufgrund besserer Planung und Koordination der Sammeltouren eine Steigerung der Sammelleistung erreicht werden. Im vergangenen Jahr wurden im Vergleich zu 2020 15 Prozent mehr Glas pro Stunde gesammelt.
• Verbesserte Qualität: Die Anzahl der Tage mit überfüllten Sammelstellen konnte um 65 Prozent reduziert werden. Gut gefüllte Behälter werden rechtzeitig geleert beziehungsweise volle Sammelbehälter können flexibel entleert werden.
• CO₂-Emissionseinsparung: Die gefahrenen Kilometer im Projektgebiet Horn sind von 11.443 km im Jahr 2020 auf 9.913 km im Jahr 2022 gesunken. Durch die effizientere Sammlung der Wertstoffe konnte eine Einsparung von 2.000 kg CO₂ erreicht werden.
• Weniger Spritverbrauch: Im Vergleich sank der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch von 7,5 Liter (2020) auf 6,3 Liter pro Tonne gesammeltem Abfall (2022).
• Weniger Überstunden: Effizientere Logistik sorgt für Reduktion von Überstunden der Lkw-Fahrer:innen in Höhe von 42 Prozent. Das wirkt sich auch positiv auf die Betriebskosten aus.

Nach der Neuausschreibung im Jahr 2022 hat die Firma Interzero Circular Solutions Europe mit Sitz in Wien seit Beginn dieses Jahres die Organisation der Verpackungsglassammlung von Haushalten und Betrieben in mehreren Bezirken Österreichs übernommen. Interzero hat Saubermacher weiterhin mit der Altglas-Sammlung in Horn beauftragt – inklusive der Nutzung der „Smart Collection Plattform“. Damit ist die Plattform in den Regelbetrieb übergegangen.

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„Die Smart Collection Plattform erleichtert die Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Parteien und hat dazu beigetragen, Kundenreklamationen aufgrund von überfüllten Behältern drastisch zu reduzieren“, sagt Georg Schmied, Geschäftsführer AWV Horn. „Durch die Möglichkeit, den Status der Sammlung online zu verfolgen und überfüllte Behälter direkt zu melden, können wir auf Beschwerden schnell und effizient reagieren, Probleme umgehend lösen und die Zufriedenheit von Bürger:innen erhöhen.“

Neben Horn wird die Smart Collection Plattform mittlerweile auch in etwa 1.100 Altglassammelstellen in der Steiermark eingesetzt. Laut Saubermacher wird die Plattform über die österreichischen Landesgrenzen hinaus verwendet. Neben Altglastouren würden hier gesamte Industriesammeltouren als auch Alttextiltouren optimiert.

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