Neues Rechenzentrum

In Heidelberg wird ein neues Rechenzentrum gebaut. Das Besondere daran: Das Gebäude entsteht mit einem 3D-Betondruck. Das verwendete Material ist ein vollständig recycelbarer Baustoff.

Recycelbarer Baustoff für größtes 3D-gedrucktes Gebäude Europas


Rund 54 Meter lang, 11 Meter breit und 9 Meter hoch – das sind die Außenmaße des neuen Rechenzentrums des Immobilienunternehmens Kraus Gruppe in Heidelberg. Das Gebäude entsteht derzeit mit einem speziellen 3D-Druck-Beton des Baustoffunternehmens Heidelberg Materials. Ende Juli soll es nach vier Monaten Bauzeit fertiggestellt sein.

Heidelberg Materials liefert dafür rund 450 Tonnen des eigens für den 3D-Betondruck entwickelten Materials „i.tech 3D“, das den Angaben zufolge zu 100 Prozent recycelbar ist. Der vollständig mineralische Baustoff beinhalte ein Bindemittel, dessen CO2-Fußabdruck rund 55 Prozent unter dem eines klassischen Portlandzements liege, erklärt der Baustofflieferant.

3D-Betondruck-Material „i.tech 3D“ | Foto: HeidelbergCement AG

„Wir freuen uns, Teil dieses innovativen Projekts zu sein und mit unseren Partnern den 3D-Betondruck als besonders ressourceneffiziente Bauweise weiterzuentwickeln“, sagt Nicola Kimm, Mitglied des Vorstands von Heidelberg Materials und Chief Sustainability Officer. „Gemeinsam zeigen wir, dass Nachhaltigkeit und Digitalisierung Hand in Hand gehen.“


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Bis 2030 will Heidelberg Materials für die Hälfte seiner Betonprodukte weltweit kreislauffähige Alternativen anbieten. Das Material i.tech 3D kam bereits 2020 beim Druck der ersten Wohnhäuser in Deutschland zum Einsatz. Seither hat Heidelberg Materials den Baustoff weiterentwickelt und den CO2-Gehalt weiter reduziert.

„Der 3D-Druckprozess selbst ermöglicht durch eine entsprechende Entwurfsplanung im Vergleich zur klassischen Bauweise einen um bis zu 70 Prozent geringeren Materialverbrauch und damit eine weitere CO2-Reduzierung“, erklärt das Unternehmen Das Verfahren erhöhe zudem Geschwindigkeit und Produktivität des Bauprozesses und mache Baustellen durch geringere Staub- und Lärmemissionen sowie einen verringerten Werkzeugeinsatz sicherer.

320°/re

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