Spatenstich für Anlage

Die Fahrzeug-Werke Lueg und der Entsorger Deppe planen eine Batterierecyclinganlage in Nordrhein-Westfalen. Vorgesehen ist ein thermomechanisches Verfahren. Jetzt kann mit dem Bau der Anlage begonnen werden.

Batterierecycling in Meppen soll Ende 2024 starten


Mit dem offiziellen Spatenstich am heutigen Mittwoch kann der Bau einer Recyclinganlage für Lithium-Ionen-Batterien in Meppen beginnen. Pro Jahr sollen dort 20.000 Tonnen Altbatterien recycelt werden, bei Bedarf kann die Kapazität auf 60.000 Tonnen erweitert werden. Das Projekt ist eine Kooperation der Fahrzeuge-Werke Lueg und des Entsorgungsunternehmens Deppe, die dafür Anfang des Jahres die „RE.LION.BAT. Circular GmbH“ gegründet haben.

Die Firma Lueg ist für die Sammlung, Entladung und Demontage der Batterien zuständig. An drei Standorten des Unternehmens in Nordrhein-Westfalen, Sachsen und der Zentralschweiz wird die Demontage der Altbatterien derzeit erprobt. „Ab 2024 werden wir den Prozess für die Recyclingvorstufe sukzessive auf weitere Lueg-Standorte in Deutschland und der Zentralschweiz ausrollen“, sagt Lueg-Chef Martijn Storm.


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Die neue Recyclinganlage selbst soll im vierten Quartal 2024 in Betrieb gehen. Die Altbatterien werden dann thermomechanisch aufbereitet. Zu den einzelnen Schritten gehören die Zerkleinerung, die Trennung von Kunststoffen, Bunt- und Nichteisenmetallen sowie die Aufbereitung der Schwarzen Masse. Durch den thermomechanischen Prozess könnten über 98 Prozent der Schwarzen Masse, bestehend aus Lithium, Mangan, Graphit, Kobalt und Nickel, abgetrennt werden, heißt es. Die Energieversorgung soll dabei CO2-neutral über Solar- und Windenergie sowie über die Entladungsenergie aus dem Vorbehandlungsprozess erfolgen. Das gesamte Anlagenlayout und die Gebäudeanordnung seien zudem so geplant, dass Erweiterungen jederzeit möglich seien. „Die Nachfrage nach Batterien wird sich bis 2030 voraussichtlich mehr als verzehnfachen“, sagt Christoph Spandau, Geschäftsführer von RE.LION.BAT. Circular. „Das macht unsere Investition am Standort Meppen so bedeutsam.“

320°/sr

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