Klimaschutz

Anfang Februar will die EU-Kommission ein neues Klimaziel für 2040 vorlegen. Zehn EU-Staaten machen Druck: Sie unterstützen die Empfehlung des Europäischen Wissenschaftlichen Beirats. Das bedeutet: ein Reduktionsziel von bis zu 95 Prozent.

EU-Staaten fordern ehrgeizigeres Klimaziel


Deutschland und zehn weitere EU-Staaten haben in einem gemeinsamen Brief an die EU-Kommission ein ambitionierteres Klimaziel für das Jahr 2040 gefordert. Dieses müsse im Einklang mit dem Ziel stehen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, und den Vorgaben des europäischen Klimarechts entsprechen.

In dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, fordern die Unterzeichner, die besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse zu nutzen. Außerdem mahnen sie Kosteneffizienz, eine faire und gerechte Klimawende und die Berücksichtigung der Empfehlungen des Europäischen Wissenschaftlichen Beirats zum Klimawandel an.

95 Prozent weniger Emissionen bis 2040?

Anfang Februar will die EU-Kommission ihr Klimaziel für 2040 vorlegen. Der Wissenschaftliche Beirat hatte empfohlen, die EU-Emissionen bis 2040 um 90 bis 95 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, um die Klimarisiken zu minimieren.

Aktuell strebt die EU an, die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren und bis 2050 klimaneutral zu werden. Dies soll vor allem durch das Gesetzespaket „Fit for 55“ im Rahmen des Green Deal erreicht werden, das verschiedene Maßnahmen in Bereichen wie Energie, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft umfasst.

Grafik: picture alliance/dpa-Infografik

Die Länder betonen in ihrem Brief, dass das 2040-Ziel auch den Weg zur Klimaneutralität bis spätestens 2050 und danach das Streben nach negativen Emissionen sicherstellen soll. Die ordnungsgemäße Umsetzung von „Fit for 55“ sei entscheidend für die Glaubwürdigkeit der EU und die Akzeptanz größerer Anstrengungen. Der Wissenschaftliche Beirat weist in seinem Gutachten darauf hin, dass trotz des Potenzials des „Fit for 55″-Pakets mehr getan werden muss, um die EU-Klimaziele zu erreichen.

Deutschland wurde in der Initiative durch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vertreten. Zu den weiteren Unterzeichnern gehören Vertreter aus Österreich, Bulgarien, Dänemark, Spanien, Finnland, Frankreich, Irland, Luxemburg, Portugal und den Niederlanden.

320°/dpa

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