Bewerbungsaufruf

Was muss eine Stadt tun, um sich zu einem zirkulären System zu entwickeln? Wer dazu Lösungsansätze hat, kann sie bei der "Circular City Challenge" einreichen. Der Bewerbungsendspurt läuft.

Wettbewerb: Endspurt für Ideen zu zirkulären Städten


Amsterdam hat es vorgemacht: „Amsterdam wird zur Donut-Stadt“ erklärte Stadträtin Marieke van Doorninck im Dezember vergangenen Jahres. Gemeint hat sie damit einen umfassenden Transformationsplan, der die niederländische Stadt zirkulär machen soll – bis spätestens 2050.

Auch mehrere deutsche Städte haben sich diese vollständige Zirkularität als Ziel gesetzt – darunter Berlin, München und Stuttgart. Um die Circular Economy in diesen Städten voranzubringen, sucht die Organisation „Circular City Challenge“ nun Ideen und Projekte. Wer Lösungsansätze hat, muss allerdings schnell sein: Die Bewerbungsfrist läuft am 1. April ab.

„Wir suchen nach innovativen Lösungen in allen Entwicklungsstadien, vom Umsetzungskonzept über Prototypen bis hin zu neuen Unternehmen, Projektzusammenschlüssen und Dienstleistern“, heißt es vonseiten der „Circular City Challenge“. Die Organisation wurde von den Vereinen Circular Munich und Circular Berlin gemeinsam mit den Beratungsunternehmen MaterialKreislauf und Circonnact gegründet.

Teilnehmen können an der Challenge alle Initiativen, die einen Bezug zur Circular Economy haben: Unternehmen, NGO und andere Projekt-Konsortien – mit Ausnahme von Einzelpersonen. Voraussetzung ist, dass die Lösungsansätze bereits ein konkretes Umsetzungskonzept haben und sich mindestens einer der vier Herausforderungen stellen:

  • Ressourcenmanagement
  • digitale Technologien
  • Systeminfrastruktur
  • Verbrauch & Konsumbewusstsein.

Partner der Challenge sind die vier Städte Berlin, München, Stuttgart und Wien. Erfolgreiche Bewerber können die Projekte direkt mit den jeweiligen Partnern aus den Stadt- und Kreisgemeinden realisieren. „Sie haben die Möglichkeit, ihre Lösung im Reallabor Ihrer Stadt anwenden und skalieren zu können“, verspricht die Organisation. Dabei sei es keine Voraussetzung, auch in einer der vier Städte ansässig zu sein.

Am 18. April wollen die Organisatoren veröffentlichen, wer es in die engere Wahl geschafft hat. Die Pitch-Session soll am 28. April stattfinden und die Auswahl der Finalisten dann am 16. Mai.

Die Donut-Metapher hat Amsterdam übrigens gewählt, um das Ziel zu veranschaulichen und griffiger zu machen. Das leere Loch in der Mitte des Donuts steht für die Gesellschaft und deren Bedürfnisse wie Nahrung, Wasser, Wohnung, politische Mitbestimmung. Der Teigring veranschaulicht die ökologischen Grenzen wie Klima und Umwelt. Diese Grenzen dürfen nicht überschritten werden, gleichzeitig aber müssen die Bedürfnisse innerhalb des Donuts, also der Gesellschaft, erfüllt werden.

320°/ek

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