Pilotprojekt

In Frankfurt können Bürger ihre Altkleider zu Hause abholen lassen. Ein Pilotprojekt testet derzeit die Resonanz. Die Abholung erfolgt mit einem Lastenfahrrad, das extra dafür konstruiert wurde.

FES holt Altkleider mit Lastenfahrrad ab


Mit einem Pilotprojekt, bei dem Altkleider mit dem Lastenfahrrad bei den Bürgerinnen und Bürgern zuhause abgeholt werden, wollen der kommunale Entsorger FES und die Stadt Frankfurt die Recyclingquote verbessern. Wie FES mitteilt, ist der Service kostenfrei und kann über die Internetseite gestellt werden. Die Altkleider sollten nach Möglichkeit noch tragbar, jedenfalls aber sauber und trocken sein. In Säcken verpackt werden sie vom FES-„Klamoddekurier“ abgeholt – entweder per Bereitstellung an der Haustür oder auf Wunsch auch direkt aus der Wohnung.

Für die Abholung nutzt FES ein Lastenfahrrad, das extra für diesen Zweck konstruiert wurde. Die Abholung der Altkleider erfolgt von Montag bis Freitag, jeweils von 16 bis 19.45 Uhr, außerdem samstags von 10 bis 17.30 Uhr. In den Morgenstunden wird das Fahrrad für die Reinigung der städtischen Parkanlagen eingesetzt.

„Klamoddekurier“ von FES (Foto: FES)

„Der immer noch ungebrochene Trend zu Fast Fashion, der schnellen Mode, von der man sich auch schnell wieder trennt, hält leider weiter an“, sagt Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. „Viel zu viele Kleidungsstücke werden über den Restmüll entsorgt und verbrannt. Wir gehen allein in Frankfurt von 4.600 Tonnen pro Jahr aus. Eine gute Sortierung, die ‚Rückkehr in den Kreislauf als Second Hand-Ware oder ein kontrollierter Export sind definitiv der bessere Weg.“

Die von FES eingesammelten Altkleider gehen zu Re Textil, einer Tochterfirma des Entsorgungsunternehmens Remondis. Diese garantiert zu fast 100 Prozent eine stoffliche Verwertung. Rund 60 Prozent intakte Kleidung werden den Angaben zufolge in den Second-Hand-Markt zurückgegeben oder exportiert. Was nicht mehr als Kleidung taugt, wird in seine rohstofflichen Einzelteile zerkleinert und der Industrie zur Verfügung gestellt (21 Prozent) oder zu Putzlappen verarbeitet (15 Prozent). Lediglich 4 Prozent – überwiegend Fehlwürfe – gingen als Brennstoff in die thermische Verwertung.

320°/re

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