Negativer CO2-Fußabdruck

Trinkflaschen des niederländischen Herstellers Dopper bestehen zum Großteil aus Pflanzenabfällen und Kunststoffrezyklaten. Die Bemühungen um eine nachhaltige Trinkflasche werden belohnt: Die Flasche hat das Cradle-to-Cradle-Zertifikat in Gold erhalten.

„Die nachhaltigste Trinkflasche der Welt“


Virginia Yanquilevich, CEO des niederländischen Herstellers Dopper, sieht das Cradle-to-Cradle-Zertifikat in Gold als Inspiration für die Branche: „Mit der Dopper Original zeigen wir, was heute schon möglich ist: Trinkflaschen mit einem negativen CO₂-Fußabdruck, die zu 85 Prozent aus Upcycling-Materialien bestehen und in einer mit erneuerbaren Energien betriebenen Fabrik hergestellt werden. Das Cradle-to-Cradle-Zertifikat in Gold zeigt, dass wir in jedem Teil des Produktionsprozesses nachhaltige Entscheidungen treffen können – und müssen. Wir hoffen, andere damit zu inspirieren, ihre Produkte und Prozesse zu überdenken und zu verbessern.“  

Dopper-Trinkflasche | Foto: Dopper

Die Dopper-Trinkflaschen bestehen den Angaben zufolge zu 70 Prozent aus Pflanzenabfällen und zu 15 Prozent aus recyceltem Plastikmüll. Hergestellt werden sie mit 100 Prozent erneuerbaren Energien in einer Fabrik in den Niederlanden. Durch die klimaneutrale Produktion und die nachhaltige Materialauswahl haben die Flaschen einen negativen CO₂-Fußabdruck. Sollten die Flaschen irgendwann einmal ersetzt werden, lassen sich die Trinkflaschen in fünf leicht recycelbare Teile auseinandernehmen und entsorgen, erklärt Dopper. Somit könnten die Flaschen zu 100 Prozent wiederverwertet werden. 

Fünf Kriterien

Verliehen wird das Zertifikat vom Cradle to Cradle Products Innovation Institute, das seinen Hauptsitz in Amsterdam und San Francisco hat. Übersetzt bedeutet Cradle to Cradle „Von der Wiege zur Wiege“ – ein Produkt sollte also niemals zu Abfall werden. Das Konzept haben die Wissenschaftler Michael Braungart und William McDonough entwickelt; gemeinsam haben sie auch das Cradle to Cradle Products Innovation Institute als Non Profit Organisation gegründet.

Bewertet werden die Produkte nach fünf Kriterien:  

  • Materialgesundheit, also Gewährleistung der Sicherheit von Materialien für Mensch und Umwelt
  • Kreislauffähigkeit der Produkte
  • Saubere Luft und Klimaschutz – hierzu zählt auch die Energiebeschaffung
  • Wasser- und Bodenmanagement
  • Soziale Verantwortung

In jeder der Kategorien wird dem Produkt eine eigene Leistungsstufe zugewiesen – Bronze, Silber, Gold oder Platin. Bei der Materialgesundheit etwa wird das Bronzelevel erreicht, wenn mehr als 75 Prozent der Inhaltstoffe anhand der C2C-Chemikalienbewertung akzeptiert werden. Für das Silberlevel müssen es mehr als 95 Prozent sein, für das Goldlevel die kompletten 100 Prozent.

320°/re

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