Haushaltsplan 2019

Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier will im kommenden Jahr kräftig investieren. Noch ist offen, ob deshalb auch die Gebühren erhöht werden. Fest steht aber, dass der kostenlose Abholservice für E-Schrott eingestellt wird.

A.R.T. plant größere Investitionen


Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) will in den kommenden fünf Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag investieren. Das geht aus dem jüngst vorgestellten Wirtschaftsplan 2019 hervor. Unklar ist aber noch, ob im Gegenzug die Müllgebühren steigen werden.

Den größten Posten machen die Investitionen in Altdeponien aus. Allein 59 Millionen Euro will der kommunale Entsorger in die Sanierung, Oberflächenabdichtung und Umlagerung von Altdeponien stecken. Bei den Neuinvestitionen sticht der Ausbau der mechanisch-biologischen Trocknungsanlage (MBT) in Mertesdorf hervor. Dafür werden im Haushaltsplan rund 17 Millionen Euro veranschlagt.

Der Zweckverband begründet den Ausbau der MBT mit den stark gestiegenen Preisen für die Verwertung von Restabfällen. So habe im Jahr 2017 die Steigerung bei 125 Prozent gelegen. Das bedeute allein für die Stadt Trier eine Mehrbelastung von 4 Millionen Euro pro Jahr. Die einzige Möglichkeit, die Preissteigerungen abzufedern, ist laut A.R.T. eine noch bessere Nachsortierung der in Mertesdorf angelieferten Abfälle aus der grauen Tonne.

Logistik muss optimiert werden

In Mertesdorf will der A.R.T. zudem ein neues Logistikzentrum bauen. Die Kosten hierfür sind im Wirtschaftsplan mit rund 12 Millionen Euro veranschlagt. Dieser Neubau sei notwendig, da der Mietvertrag für das bisherige Gelände des Fuhrparks in der Stadt Trier auslaufe und vonseiten der Stadt nicht verlängert werde. Zudem sei Mertesdorf hinsichtlich der Fahrtenplanung für die Abfallsammelfahrzeuge bestens geeignet, wie es heißt.

Neben diesen Großprojekten plant der A.R.T. außerdem den Aus- und Umbau von Wertstoffhöfen im gesamten Verbandgebiet. Zudem werden auch einige Millionen Euro in Optimierungsprozesse für die Logistik fließen müssen, da Anfang 2017 drei neue Landkreise dem Zweckverband beigetreten sind. Eine der größten Veränderungen wird dabei eine einheitliche Abfallsammlung sein.

„Das Konzept war eine große Herausforderung, da wir in den Teilgebieten des A.R.T. völlig unterschiedliche Formen der Einsammlung beziehungsweise der Gebührenveranlagung haben“, erläutert Verbandsdirektor Max Monzel. Ein Beispiel: In einigen Orten würden Kunden nur für die Leerungen zahlen, die sie tatsächlich in Anspruch genommen hätten. Bei den regelmäßigen Leerungen in anderen Orten würde das keine Rolle spielen.

Abholung für E-Altgeräte wird kostenpflichtig

Die ersten Veränderungen würden bereits Anfang 2019 anstehen – zumindest in einzelnen Teilen des Verbandsgebiets. Für den Eifelkreis verspricht der A.R.T. einen besseren Sperrabfall-Service. Jedem Haushalt würden pro Jahr vier Abholtermine angeboten. Zudem dürften pro Abholung mehr Sperrabfälle abgeben werden.

Die Kosten für die Abholung von Sperrabfall seien in der jährlichen Abfallgebühr enthalten. Die Abholung von Elektro- und Elektronikaltgeräten hingegen ist ab Anfang 2019 nicht mehr kostenlos. Hier wird künftig eine Gebühr von 20 Euro fällig.

Wie der A.R.T. darstellt, reagiere der Zweckverband damit auf die Rücknahmeverpflichtung des Fachhandels. Denn ab einer Verkaufsfläche von 400 Quadratmeter muss bekanntermaßen der Händler beim Kauf eines Neugeräts ein Altgerät desselben Typs kostenlos zurücknehmen. Wenn der Händler das Neugerät nach Hause liefert, muss er das Altgerät kostenlos von dort mitnehmen. Kleingeräte müssen immer zurückgenommen werden, egal wo das Gerät ursprünglich gekauft wurde.

 

© 320° | 10.12.2018

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